Viel Erfahrung und ein Blick von außen: René Achten will Stadtbürgermeister in Bad Hönningen werden
René Achten will Stadtbürgermeister von Bad Hönningen werden: „Menschen mit ihren Sorgen ernst nehmen“
René Achten will Bürgermeister in Bad Hönningen werden
Tritt gegen den amtierenden Stadtbürgermeister Reiner W. Schmitz an: René Achten Foto: Dietmar Walter Photography
Dietmar Walter photography Bad H. Dietmar Walter photography Bad H

Bad Hönningen. Mit René Achten schickt die CDU einen neuen Kandidaten ins Rennen - den 40-Jährigen stört es nicht, da er Stadtratserfahrung (Ahlen) und einen Blick von außen mitbringt.

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René Achten ist neu auf dem kommunalpolitischen Parkett in Bad Hönningen. Die CDU hat ihn als Kandidaten für den Posten des Stadtbürgermeisters aufgestellt. Der 40-Jährige ist Stabsoffizier der Bundeswehr, ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt mit seiner Familie seit fast drei Jahren in Bad Hönningen. Vorher lebte der gebürtige Sauerländer, der im Westerwald aufgewachsen ist, im westfälischen Ahlen und war dort im Stadtrat aktiv.

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Bad Hönningen ist unsere Wahlheimat. Ich will Zukunft gestalten und Bad Hönningen als zukunftsfähige, ökologisch-nachhaltige Stadt, die junge Familien anzieht, weiterentwickeln. Ich trete auch an, weil es wichtig ist, dass die Bürger auch tatsächlich eine Wahl haben und sich zwischen zwei Kandidaten entscheiden können.

Warum glauben Sie, sind Sie der Richtige für das Amt? Und wie machen Sie das mit der zeitlichen Belastung? Haben Sie Zeit für ein Ehrenamt?

Für einen Großteil der Themen der Stadt bringe ich das nötige Wissen und Qualifikationen mit. Ich habe als Soldat mit Auslandserfahrung und in der Zusammenarbeit mit internationalen Stäben umfangreiche Erfahrungen gesammelt und Kompetenzen erworben. Als studierter Bildungs- und Erziehungswissenschaftler kann ich die Punkte Bildung, Schule und Kindergärten sehr gut nach außen vertreten und mit Leben füllen. Ich habe den Umgang mit Haushaltsmitteln und Haushaltplanung gelernt. Teamarbeit und die Arbeit in und mit einem Verwaltungsapparat gehören zu meinen Stärken. Und es ist wichtig, zuzuhören und die Menschen mit ihren Sorgen, Nöten, aber auch ihren Wünschen und Anregungen ernst zu nehmen.

Die zeitliche Belastung ist ein guter Punkt. Ich arbeite in der Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn, habe zwei bis drei Tage die Woche Homeoffice und kann mich für das Ehrenamt freistellen lassen. Ich kann berufsbedingt koordinieren, priorisieren und auch mal Aufgaben delegieren. Man muss nicht alles selbst machen, schließlich haben wir ein sehr gutes Team zusammengestellt.

Haben Sie Erfahrung in der Kommunalpolitik?

Ich war im Stadtrat von Ahlen aktiv. Die dort gemachten Erfahrungen – gepaart mit dem frischen und unvoreingenommenen Blick von außen – sind sicher besondere Stärken, die ich mitbringe. Ich habe hier bereits viele gute und offene Gespräche führen dürfen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass Bad Hönningen ein sehr großes Potenzial mitbringt, man dieses nur bündeln und voranbringen muss.

Was können Sie besser als ihr Mitbewerber?

Hier bleibe ich klar bei meinem Slogan, den ich auch bei Dienstpostenwechsel immer sage: „Die anderen sind nicht besser, aber auch nicht schlechter als man selbst. Sie machen Dinge einfach nur anders!“

Wie steht es um die Finanzen? Auch die der Bürger, die immer mehr bei Grundsteuern und durch die wiederkehrenden Straßenbaubeiträge (wkB) belastet werden.

Die wkB kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Rheinland-Pfalz ist das einzige Bundesland, das immer noch daran festhält. Hier gilt es, eine klare Position Richtung Mainz zu senden und dort anzupacken.

Ansonsten bin ich Realpolitiker und arbeite mit dem, was man hat. Das sind immer noch hohe Schulden. Also muss man hier priorisieren und versuchen, die vorhandenen Fördermöglichkeiten von Land, Bund und EU zu nutzen. Dazu braucht es Konzepte, wie und wann man Projekte angehen möchte. Sozusagen ein Dreiklang: Wie ist der aktuelle Stand? Was möchte ich erreichen und zu wann? Wie kann ich das finanzieren oder Gelder bekommen?

Wichtig ist, die Gewerbeeinnahmen für die Stadt zu sichern, denn auch das entlastet am Ende die Bürger. Dabei ist es wichtig, nicht nur auf den Zuzug neuer Firmen zu schauen. Wir müssen darauf achten, vorhandene kleine, mittlere und große Unternehmen zu halten.

Welche Vision haben Sie für Bad Hönningen?

Mit einer der schönsten Rheinanlagen, der Kristall-Rheinpark-Therme, dem Campingplatz, den Weinbergen, dem Wein und dem Schloss sind wir sehr gut aufgestellt, um den Tourismus zukunftsfähig zu machen und voranzutreiben. Mein persönliches Highlight ist aber der wunderschöne Wald mit dem Rheinsteig, dem Anschluss an den Westerwaldsteig und den Limeswanderweg. Warum führt keiner dieser Wege an oder durch unsere Innenstadt oder Rheinanlagen? Es ist sinnvoll, sich mit den Nachbargemeinden zu vernetzen. Ich stehe deshalb schon im Austausch mit den angrenzenden Gemeinden, um unter Umständen gemeinsam weitere Angebote zu schaffen. So weit das auf Ebene der Kommune leistbar ist, müssen wir Arbeitsplätze schaffen, ebenso wie bezahlbaren Wohnraum und die Verkehrsinfrastruktur gilt es, zu verbessern. Ich strebe außerdem die Verbesserung der Freizeitangebote, die Belebung der Innenstadt und die Steigerung der gesellschaftlichen Resilienz an.

Sie sagen, Sie wollen die gesellschaftliche Resilienz steigern. Was meinen Sie damit?

Das kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen, wie die soziale Struktur, die Wirtschaft, das Gesundheitssystem und die Kommunikation innerhalb einer Gesellschaft. Das ist wichtig im Hinblick auf die zunehmenden Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft auch auf kommunaler Ebene gegenübersteht. Dazu gehört, vor Ort vor allem das ehrenamtliche Engagement zu stärken und wertzuschätzen. Vereine müssen unterstützt werden, denn Werte und Tradition machen uns aus und helfen bei der Integration. Der Freiwilligen Feuerwehr muss der Rücken freigehalten werden, auch indem wir dafür sorgen, dass sie bestmöglich ausgestattet und die Kameraden bestmöglich ausgebildet sind.

Die individuelle Resilienz sollte bereits ab der Grundschule gestärkt werden. Die eskalierende Gewalt in der Gesellschaft, die Gewalt zwischen Jugendlichen, aber auch an Schulen sind leider überall zentrale Themen. Zum Glück ist unsere Grundschule noch verschont. Es geht also um Prävention. Das soll auch so bleiben. Es wäre schön, wenn es Workshops zum Thema Gewalt oder auch häusliche Gewalt gäbe. Außerdem sollten auch Vereine und Verbände mit Jugendabteilungen an einen „runden Tisch“ kommen, um all diese Themen zu besprechen. Und wir müssen uns die Sicherheit der Wege in der Stadt anschauen und sie auch verbessern.

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