Neuwied/Weißenthurm
Raiffeisenbrücke zwischen Neuwied und Weißenthurm: Über Monate nur eine Spur je Richtung
Die Arbeiten an der Raiffeisenbrücke dauern bereits seit August an – und gehen auch noch eine Weile weiter. Nun steht ein neue Bauphase an: Ab Freitag wird dazu auch die Verkehrsführung verändert. Autofahrer müssen sich auf Einschränkungen einstellen.
Jörg Niebergall

Neuwied/Weißenthurm. Seit August wird an der Raiffeisenbrücke gearbeitet – in einem aufwendigen Verfahren werden die Brückenlager ausgetauscht. Nun tritt die Baustelle in eine neue Phase – und dies hat auch Folgen für den Verkehr auf der wichtigen Verbindung zwischen Neuwied und Weißenthurm, wie der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mitteilt.

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Die auf 2,5 Millionen Euro geschätzte, für die Fachleute durchaus herausfordernde Baumaßnahme wurde nötig, weil bei routinemäßigen Bauwerksprüfungen Experten des LBM deutliche Verschleißerscheinungen an den Brückenlagern festgestellt hatten, wie es zum Baustart hieß. Diese müssen beseitigt werden, um Folgeschäden zu verhindern.

Und das ist kein Einsatz wie alle Tage, denn die Brückenlager der Raiffeisenbrücke sind aufgrund der besonderen Konstruktion der Brücke von ihrer Größe her nicht vergleichbar mit üblichen Brückenlagern. Es handelt sich dabei um acht allseits bewegliche sogenannte Kalottenlager, die sich in zwei Gruppen zu je vier Stück auf die beiden Pylonpfeilern verteilen. Davon haben die zwei größeren innen liegenden Lager einen Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern und wiegen jeweils rund 11 Tonnen. Die beiden kleineren Außenlager verfügen über einen Durchmesser von circa 1,60 Meter und wiegen je etwa 5 Tonnen.

Ein Hängegerüst wurde gebaut

Inzwischen ist die mit der Maßnahme beauftragte Firma Aventas.bau GmbH (Illingen) schon einen gehörigen Schritt weiter, wie der LBM in dieser Woche mitteilte: Zur Durchführung des Lagertausches wurde auf der Rheininsel unterhalb des Brückenüberbaus ein Hängegerüst gebaut. Hierfür wurde auf dem Bauwerk im Bereich der Pfeiler die rechte Fahrspur in Fahrtrichtung Neuwied gesperrt.

Nun geht es folgendermaßen weiter: Die beiden außen liegenden Lager sind durch innen liegende Spannseile gegen ein „Abheben“ gesichert. Dies bedeutet, dass für den Lagertausch dieser Lager die Sicherungskonstruktionen gelöst beziehungsweise entlastet werden müssen. „Die derzeitige Verkehrssicherung in Fahrtrichtung Neuwied wird für diese Arbeiten zurückgebaut, wobei der Gehweg weiterhin gesperrt bleibt“, informiert der Landesbetrieb weiter. Wie die RZ vom LBM erfuhr, sollte diese Bauphase bereits früher beginnen – allerdings fehlte ein spezielles Bauteil, das eigens angefertigt werden musste.

Nur eine Fahrbahn pro Richtung

Was Autofahrer besonders interessieren dürfte: Das Lösen der Sicherungskonstruktionen erfolgt, indem Montageöffnungen in der Fahrbahntafel der Brücke an diesen Stellen geöffnet werden. Dies wiederum hat zur Folge, dass die entsprechenden Fahrspuren auf der Rheinbrücke von Freitag, 28. Oktober, an sowohl in Fahrtrichtung Neuwied als auch in Fahrtrichtung Weißenthurm gesperrt werden müssen. Es handelt sich hierbei jeweils um die mittlere und linke Fahrspur, so dass ab dann nur eine Fahrspur je Fahrtrichtung zur Verfügung steht.

Diese Bauphase soll laut LBM voraussichtlich bis Mitte Dezember dauern – was logischerweise nicht ohne Verkehrsbehinderungen vonstatten gehen wird: „Zu den verkehrlichen Spitzenzeiten ist mit Rückstau zu rechnen. Daher werden ortskundige Verkehrsteilnehmer gebeten, diese Zeiten zu meiden und Alternativrouten zu nutzen“, heißt es in der Mitteilung des Betriebs, in der der LBM um „Verständnis für die mit dieser wichtigen Erhaltungsmaßnahme an der Rheinbrücke Neuwied verbundenen verkehrlichen Beeinträchtigungen“ bittet.

Die einzelnen Arbeitsschritte

Was passiert konkret während der Sperrzeit? Wie der Landesbetrieb informiert, werden in beiden Fahrtrichtungen nacheinander folgende Arbeiten ausgeführt:

  • Abfräsen des Fahrbahnbelages,
  • Öffnen der Fahrbahnplatte an den Montageöffnungen über den Seilen,
  • Aufbau einer Hebekonstruktion,
  • Lösen der Spannseile nacheinander an jedem Seil,
  • Rückbau der Hebekonstruktion,
  • Verschließen der Montageöffnungen,
  • Asphaltarbeiten.

Danach kann die Verkehrsführung wieder rückgebaut werden. Aber: „Diese Arbeiten müssen nach dem Lagertausch zum Spannen der Seile zu einem späteren Zeitpunkt nochmals wiederholt werden“, warnt der Landesbetrieb bereits vor.

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