Gemeinsam haben die Freundinnen Hannah Förster (von links), Kira Marx, Annalena Dietrich und Florentina Ganijaj (nicht im Bild) die Jugendprojekt Bücherei auf die Beine gestellt. Bücher sind die Leidenschaft der 15-Jährigen und die wollen sie an andere weitergeben. Foto: Nina Borowski
Von unserer Redakteurin Nina Borowski
„Wir haben unsere Idee bei der Stadt vorgetragen und haben vom Blauen Salon diesen Raum bekommen“, erinnert sich Annalena Dietrich. In den Räumen über der Linzer Sparkasse geht es rechts zum Linzer Salon und links in die Jugendprojekt Bücherei. Ein Sofa vor der Tür lädt zum Verweilen ein. An den Wänden stehen Regale, die Jugendlichen von der ehemaligen Linzer Bücherstube bekommen haben. Dank vieler Spenden sind die Regale gut gefüllt. Einen Teil der Bücher haben sie auch selbst angeschafft. „Wir haben von der Stadt und der Süwag Gelder bekommen“, sagt Kira Marx.
Bei der Auswahl der Bücher bekommen sie Empfehlungen von Freunden, informieren sich im Internet und nehmen auch Wünsche an: „Ein kleines Mädchen kam mit einem Bücherwunsch zu uns. Das ist eine ganze Serie. Die haben wir ins Programm aufgenommen“, sagt Annalena Dietrich. Darüber hinaus lesen sie natürlich auch selbst viel. Das war für die 15-Jährigen mit ein Grund das Projekt ins Leben zu rufen. „Es ist eine Herausforderung so etwas auf die Beine zu stellen und macht viel Spaß“, sagt Hannah Förster. Kira Marx schätzt die Gemeinschaft und den Spaß am Projekt: „Außerdem kann ich meine Leidenschaft für Bücher hier ausleben“, sagt sie. Annalena Dietrich ist stolz, dass ihr Projekt so gut angelaufen ist: „Ich freue mich immer, wenn jemand kommt, und etwas ausleihen möchte.“
Als es darum ging, das Projekt anzustoßen haben sich die Vier Hilfe und Anregungen bei anderen Büchereien geholt. „Wir haben uns zum Beispiel die Bücherei in Vettelschoß angeschaut“, sagt Hannah Förster. Daraufhin wurde jedes der über 500 Bücher mit einer Nummer versehen und katalogisiert. Im Buchdeckel klebt ein Zettel, auf dem die Ausleihfrist notiert wird. Langfristig wollen die 15-Jährigen das Angebot noch erweitern. „Wir können uns auch DVDs und Hörbücher vorstellen“, sagt Dietrich. Doch daneben dürfen auch die Klassiker nicht fehlen. Annalena Dietrich zieht ein Astrid Lindgren Buch aus dem Regal und sagt: „Das haben wir auf dem Flohmarkt gefunden. So etwas und Märchen wollen wir auch anbieten.“ In die Gestaltung des Raums haben die vier viel Herzblut gesteckt. Überall gibt es Sitzmöglichkeiten. Die Gründerinnen wünschen sich, dass die Jugendprojekt Bücherei zu einem Treffpunkt wird. „Im Winter wollen wir Tee und Kekse anbieten“, sagt Marx. Außerdem würden sie sich über Verstärkung im Team freuen. „Wir sind in drei Jahren mit der Schule fertig und es wäre schön, wenn es das Projekt auch dann noch gibt“, sagt Annalena Dietrich. „Neben der Leidenschaft für das Lesen sollten Interessierte Kreativität, Eigeninitiative und neue Ideen mitbringen“, betont Hannah Förster.