Buchholzer Gemeinderat lehnt das Projekt aufgrund von hohen Kosten von 840 000 Euro ab - Befestigung "Auf dem Otenbruch" kommt
Projekt ist viel zu teuer: Keine neue Fußgängerbrücke über den Wahler Bach in Buchholz
Eine Brücke über den Wahler Bach wird es hinter dem „Otenbruch“ nicht geben, aber der Schotterweg zwischen Sportplatz und Asbacher Straße soll für Kinderwagen und Rollatoren befestigt werden. Foto: Daniel Rühle (Archiv)
Daniel Rühle

Buchholz. Soll es eine Fußgängerbrücke über den Wahler Bach geben? Mit dieser Frage hatte sich der Buchholzer Gemeinderat in der Vergangenheit bereits beschäftigt (wir berichteten). Nun stand das Thema erneut auf der Tagesordnung des Rates. Doch das Votum war eindeutig: Es wird keine Fußgängerbrücke geben. Doch warum?

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Rückblick: In der Sitzung am 9. Mai hatte der Rat auf CDU-Antrag darüber beraten, die Möglichkeit einer Fußgängerbrücke über den Wahler Bach in der Verlängerung der Straße „Auf dem Otenbruch“ anzulegen. Vor allem für Schulkinder aus dem Neubaugebiet „Im Scherbruch“ würde dies einen sicheren Schulweg bedeuten, da man die Brücke an der Asbacher Straße nicht mehr überqueren müsste. Daher beschloss der Rat, diese Möglichkeit prüfen zu lassen – inklusive Kosten und mögliche Förderungen.

Hohe Kosten und keine Förderung

Und genau dort drückt der Schuh, berichtet Ortsbürgermeister Konrad Peuling im Gespräch mit der RZ. Die Prüfung der Verwaltung habe ergeben, dass mit Bruttokosten von 840.000 Euro zu rechnen ist, wie auch der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist. Eine „ordentliche Summe“, meint Peuling, der darauf verweist, dass man eine ähnliche Brücke in Neustadt als Vergleich herangezogen habe, die vor etwa zehn Jahren 355.000 Euro kostete. Rechnete man da noch die allgemeinen Preissteigerungen hinzu und, dass man bei einer Brücke über den Wahler Bach einen gewissen Höhenunterschied überwinden müsse, sei der Ansatz der Verwaltung von 840.000 Euro brutto realistisch, so der Ortschef.

Diese doch sehr hohen Kosten hätten den Rat laut Peuling dazu bewegt, „das Projekt endgültig sterben zu lassen“. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die Gemeinde wegen gestiegener Energie- und Personalkosten einen Nachtragshaushalt aufstellen muss. Eine zusätzliche Belastung der Finanzen für diese Brücke nicht zielführend gewesen, so Peuling. Zum einen, da es mit der bald sanierten Brücke über den Wahler Bach an der Asbacher Straße sowie mit dem Überweg in der Bachstraße zwei Querungsmöglichkeiten gebe. Dies sei auch der Grund, warum eine Förderung einer Brücke an besagter Stelle am „Otenbruch“ nicht infrage kommt und die Ortsgemeinde den Betrag allein stemmen müsste.

Befestigter Rad- und Gehweg im “Otenbruch" kommt

Was allerdings vom Rat einstimmig positiv beschieden wurde, ist die Herstellung eines befestigten Fuß- und Radweges auf dem bestehenden Schotterweg zwischen „Otenbruch“ und Asbacher Straße mit einer wasserdurchlässigen Deckschicht. Wie der Ortschef betont, soll dort eine Spaziergangstrecke entstehen, die auch mit Rollator oder Kinderwagen genutzt werden kann. Für diese Befestigung sind die Kosten ungleich niedriger als für die Brücke: 5500 Euro. Fast ein „Schnäppchen“, wie Konrad Peuling im Gespräch mit der RZ bemerkt.    Daniel Rühle

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