„Alltagsmensch“ beschädigt
Polizei Neuwied ermittelt bei kopfloser Frauenfigur
So sah die Skulptur aus, nachdem Unbekannte ihr den Kopf abgetrennt hatten. Inzwischen wurde sie aus der Mittelstraße entfernt. Nur für wenige Stunden war die beschädigte Skulptur zu sehen – Mitarbeiter der Stadt haben sie inzwischen eingelagert.
Rainer Claaßen

Die Polizei Neuwied ermittelt im Rahmen der kopflosen Skulptur aus der Reihe „Alltagsmenschen“, die derzeit in der Deichstadt Station macht. Die Frauenfigur wurde am Dienstagnachmittag, 22. April, enthauptet. Eine Zeugin gibt es wohl.

Die Empörung war groß: Am Dienstagnachmittag, 22. April, war einer der derzeit in ganz Neuwied aufgestellten Figuren aus der Reihe „Alltagsmenschen“ der Kopf abgetrennt worden. Dass bei einer Ausstellung im öffentlichen Raum mit Vandalismus zu rechnen ist, war im Vorfeld klar. Schon in vielen anderen Städten, in denen die „Alltagsmenschen“ zu sehen waren, kam es zu Beschädigungen.

Im öffentlichen Raum ist das schlicht nicht auszuschließen. Dass eine derartige Beschädigung allerdings mitten am Tag in der belebten Fußgängerzone stattfindet, ist durchaus ungewöhnlich. Deshalb besteht Hoffnung, dass die Verursacher ermittelt werden können, die die sitzende Frauenfigur enthauptet haben.

Dieses Foto, das an der Stelle zu finden ist, an der die beschädigte Skulptur aufgebaut war, hilft beim Finden der Lösung der Foto-Rallye.
Rainer Claaßen

Bisher scheint es aber nur eine einzige Spur zu geben: Eine Passantin erklärte gegenüber einer Mitarbeiterin der Stadt, dass sie vier junge Frauen dabei beobachtet habe, wie sie an dem Kopf manipuliert hätten. Da die Frau keine Kontaktdaten hinterließ, konnte die ermittelnde Polizei ihr keine weiteren Fragen stellen.

Bis Freitagnachmittag, 25. April, haben die Ermittlungen laut Aussage des Polizeireviers Neuwied zu keinen weiteren Resultaten geführt. Über Details werde aber noch keine Auskunft erteilt. Wer Hinweise hat, kann diese weiterhin über die Rufnummer 02631/8780 bei der Neuwieder Polizeiinspektion melden.

Laura und Christel Lechner, die Künstlerinnen, die die Skulpturen hergestellt haben, sind gerade im Urlaub und können sich so nicht zu dem Vorfall äußern. So lässt sich aktuell noch nicht sagen, ob eine Reparatur der defekten Skulptur in Betracht kommt. Diese wurde bis auf Weiteres in ein städtisches Lager gebracht.

Damit die Foto-Rallye, die von der Stadt im Zusammenhang mit der Ausstellung durchgeführt wird, weiterhin funktioniert, wurde ein Bild der fehlenden Skulptur an ihre Stelle angebracht. Gerüchte über Beschädigungen an weiteren Skulpturen haben sich bisher nicht bestätigt – die Mehrheit der Innenstadt-Besucher freuen sich über diese humorvolle Ausstellung.

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