Groß angelegte Drogenrazzia
Polizei durchsucht auch Gewerbeobjekt in Windhagen
Bei der länderübergreifenden Drogenrazzia haben auch Handschellen geklickt.
Johannes Neudecker. picture alliance/dpa

Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft in Sachen bandenmäßige Drogenkriminalität mündeten jetzt in eine länderübergreifende Razzia. Auch Windhagen war betroffen. Neben Festnahmen sind die Beamten auch auf viele Beweismittel gestoßen.

Der Polizei ist ein länderübergreifender Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen. Bei einer groß angelegten Razzia mit mehreren Hundert beteiligten Einsatzkräften, organisiert von der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen und dem Kriminalkommissariat 21 der Bonner Polizei, sind am Donnerstag im Zusammenhang mit Bandenkriminalität insgesamt 33 Wohn- und Gewerbeobjekte in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien durchsucht worden. Wie unsere Zeitung auf Nachfrage erfuhr, gab es auch zwei Durchsuchungen in Rheinland-Pfalz. Dabei handelte es sich um ein Gewerbeobjekt in Windhagen und ein Objekt in Speyer.

Verdächtige organisierten Kokain im Wert von 26 Millionen Euro

Elf Männer konnten festgenommen werden, teilt die Polizei weiter mit. Zwei weitere Männer wurden im Einsatzverlauf vorläufig festgenommen, für einen der beiden wurde zwischenzeitlich ein weiterer Haftbefehl erlassen. In Windhagen wurde hingegen niemand festgenommen, dafür im benachbarten Bad Honnef und in St. Augustin. Die Gruppierung ist verdächtig, im Zeitraum Juli bis August 2023 etwa 1,3 Tonnen Marihuana, 13 Kilogramm Kokain und 20 Liter Amphetaminöl aus den Niederlanden und Spanien importiert und anschließend in Deutschland veräußert zu haben.

Ferner werden sechs Beschuldigte der Bande verdächtigt, in der Zeit von September bis November 2024 die Einfuhr von rund 350 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von etwa 26 Millionen Euro aus Kolumbien und der Dominikanischen Republik organisiert zu haben, um es anschließend gewinnbringend weiterzuveräußern.

Geld über Scheinfirmen gewaschen

Den Verkaufserlös aus den Betäubungsmittelgeschäften in Höhe von mindestens 2,5 Millionen Euro sollen die Beschuldigten nach dem derzeitigen Ergebnis der im Ermittlungsverfahren durchgeführten Finanzermittlungen über ein Geflecht von Scheinfirmen in Deutschland, Polen, Spanien und Dubai gewaschen und so dem legalen Wirtschaftskreislauf zugeführt sowie teilweise in Krypto-Währung investiert haben. Die Ermittlungen dauern laut Polizei an.

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