Pfirsichfest am 2. und 3. September in Leutesdorf
Pfirsichfest in Leutesdorf: Alte Frucht neu entdeckt
Genuss an der Mosel: Mehr sein als Wein und Eiche rustikal
Ein frisch aufgeschnittener Weinbergpfirsich
Mona Contzen. Foto: Mona Contzen/dpa

Leutesdorf.  Bei einem Hoffest In Leutesdorf steht am 2. und 3. September der Weinbergpfirsich im Mittelpunkt.

„Im Februar 1930 heiratete meine aus Alken (Mosel) kommende Großmutter meinen Großvater aus Leutesdorf“, teilt Rudolf Hugemann vom Weingut Karl Hugemann in einer Pressemeldung mit. Am Wochenende feiert das Weingut wieder sein Pfirsichfest. Das jung vermählte Paar bewirtschaftete in Leutesdorf Weinberge, wobei Pfirsiche eine besondere Rolle spielten.

Die junge Winzerin von der Mosel fühlte sich wohl in Leutesdorf am Rhein. Weinberge, Felder und Garten waren fast identisch wie in ihrer Heimat an der Terrassenmosel. Nur eins fehlte: der rote Weinbergpfirsich. Hier am Rhein war diese edle Frucht nicht bekannt. Die antiken Römer brachten den „Perserapfel“ an die Mosel.

Bereicherung der Küche und Akzent in der Landschaft

Seitdem ist er den Weinreben ein enger Freund, der eine Bereicherung der Winzerküche ist und im Wingert als zierliches Bäumchen kaum Platz wegnimmt. Dort zeigt er im April sein Talent als Frühlingsbote, wenn sich seine Zweige mit rosa Blüten übersähen, lange, bevor an den Reben das erste Grün sprießt. Im Herbst wiederum malt sein tiefrotes Laub feurige Akzente in die gelbe Reblandschaft.

Rudolf Hugemann teilt mit: „Um die Bedeutung dieser Frucht herauszustellen, werden wir am 2. und 3. September in unserer Straußwirtschaft zum 14. Mal ein Pfirsichfest ausrichten.“ Angeboten werden Spezialitäten und Köstlichkeiten rund um den Roten Weinbergpfirsich. Öffnungszeiten sind am Samstag und Sonntag jeweils ab 14 Uhr.

Im Jahr 1930 den ersten Baum gepflanzt

Um diese Frucht auch am Rhein genießen zu können, pflanzte die Moselanerin 1930 einen Weinbergpfirsichbaum in Leutesdorf an. Dies war der Anfang des „Roten Weinbergpfirsich“ in Leutedorf. „In unserem Garten sowie an Weinbergsmauern bauen wir diesen Weinbergpfirsich – wie die Großmutter vor 90 Jahren – für unseren eigenen Bedarf an. Der Rote Pfirsich ist klein und pelzig und das Fruchtfleisch birgt die purpurrote Farbe in sich. Der Geschmack ist ein harmonisches Säurespiel und dazu das feine Pfirsicharoma.

Das rubinrote Fleisch ist eine wahre Delikatesse; ob klassischer Fruchtaufstrich, Kuchenbelag, als Bowle, Likör oder Edelbrand. 2009 haben wir uns dem Anbau der roten fast vergessenen Frucht intensiver gewidmet und 25 Bäume gepflanzt. Im Herbst 2012 haben wir weitere Bäume in einer Steillage, direkt am Rheinsteig gepflanzt.“

Top-News aus der Region