Wer für die Christdemokraten für die Landtagswahlen am 22. März 2026 kandidiert, steht nun fest – sowohl für den Wahlkreis Neuwied/Puderbach und Dierdorf als auch für den Wahlkreis Linz am Rhein/Rengsdorf, der neben den Verbandsgemeinden Linz und Rengsdorf-Waldbreitbach die Verbandsgemeinden Asbach, Bad Hönningen und Unkel umfasst. In Rheinbrohl fiel die Wahl bei zwei Kandidaten ziemlich deutlich aus, in Neuwied gab es für den einzigen Kandidaten viel Zustimmung.
Jan-Oliver Petry aus dem Neuwieder Stadtteil Heddesdorf geht für die CDU im Wahlkreis Neuwied/Puderbach und Dierdorf ins Rennen bei den Landtagswahlen. Bei der Aufstellungsversammlung im Saal der Gaststätte „Zum Bootshaus“ in Neuwied bekam Petry 55 von 56 möglichen Stimmen. Als B-Kandidatin wurde Verena Schütz (28) gewählt. Bei der Aufstellungsversammlung im Römersaal in Rheinbrohl setzte sich Jürgen Schmied mit 61 Stimmen gegenüber Korbinian Wester aus Unkel (34 Stimmen) relativ deutlich durch. Das Rennen um die B-Kandidatur konnte Kirsten Heumann (33) aus Roßbach gegen die Leubsdorferin Carola Stümper für sich entscheiden.
Petry blickt nach vorn
„Wir brauchen in unserem Land endlich einen spürbaren Wechsel in der politischen Verantwortung“, nannte der 49-jährige Jurist Petry auch gleich das von der Landes-CDU ausgegebene Ziel für die Wahl im nächsten Jahr. „Wenn die Menschen also Veränderung wollen – und ich glaube, das wollen sie – dann muss die CDU die stärkste Kraft werden. Und ich werde mir die Hacken ablaufen, um die Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, dass die CDU für Rheinland-Pfalz die beste Wahl ist.“

Weitere Punkte in Petrys Vorstellung waren die Unterfinanzierung der Kommunen, marode Sporthallen, Schulgebäude und sonstige öffentliche Einrichtungen, aber auch der katastrophale Zustand der Straßen, die medizinische Versorgung mit zu wenig Ärzten und der Schließung von Krankenhäusern. „Aber auch in der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik ist Handlungsbedarf“, fügte der Heddesdorfer hinzu. „Technische Ausstattung und Zustand der Gebäude auf der einen, exorbitanter Stundenausfall und fehlende Lehrer auf der anderen Seite.“ Schließlich ging Petry noch auf die Wirtschaftspolitik ein und nahm dabei das Thema Klimaneutralität mit der durch die Ampel beschlossenen Neufassung des Landesklimaschutzgesetzes ins Visier. „Dabei geht man nicht nur von falschen Prämissen aus, sondern gefährdet zudem Zehntausende rheinland-pfälzischer Arbeitsplätze."
„Ich bin überzeugt davon, dass die politischen Ränder dann eingedämmt werden können, wenn wir den Bürgern ein überzeugendes Angebot unterbreiten“, kam Petry dann auch noch auf die extremistischen Parteien und Organisationen zu sprechen. „Ich bin aber überzeugt, dass wir mit unserer neu formierten Bundesregierung auf einem sehr guten Weg sind.“
Schmied möchte Verantwortung übernehmen
In Rheinbrohl setzte sich das langjährige CDU-Mitglied Schmied gegenüber seinem Konkurrenten Wester durch. Beide wollen nach mehr als 30 Jahren SPD-geführter Landesregierung mit ihrem Spitzenkandidaten Gordon Schnieder ab 2026 endlich wieder den Ministerpräsidenten stellen. So präsentierten sich der 55-jährige Schmied und sein 30-jähriger Konkurrent den Delegierten aus den Verbandsgemeinden Linz, Unkel, Bad Hönningen, Asbach und Rengsdorf-Waldbreitbach. Während Wester versuchte, mit jugendlichem Elan und seiner beruflichen Erfahrung als Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler zu punkten, vertraute Schmied als langjähriges CDU-Mitglied (37 Jahre) seinem Netzwerk und der damit verbundenen Aussicht, im Falle einer Wahl den viertstärksten Landkreis in Rheinland-Pfalz wieder in den Fokus zu rücken. „Unsere Straßen, die medizinische Versorgung und vieles mehr muss sich dringend ändern“, betonte der gelernte Betriebswirt Schmied. „Dafür bin ich bereit, meinen Beitrag zu leisten und Verantwortung im Land zu übernehmen.“

„Klar hätte ich mir ein etwas besseres Ergebnis gewünscht“, so der bei der Delegiertenwahl unterlegene Wester. „Jetzt gilt es Jürgen Schmied bestmöglich zu unterstützen und in Mainz einen Wechsel einzuläuten.“ Schmied zeigte sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und bedankte sich für die große Unterstützung. „Jetzt gilt es das, was Erwin Rüddel und Ellen Demuth in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich vorgelebt haben, fortzuführen.“ Schmied ist verheiratet, hat zwei Söhne und seit 27 Jahren Leiter eines großen mittelständischen KFZ-Betriebes. Wenn er nicht gerade für Beruf oder Partei unterwegs ist, gilt er als begeisterter Ausdauersportler und Hobby-Triathlet.

Horstmann und Ockenfels kandidieren für die Landes-SPD
Das Duell zwischen Marie-Christin Ockenfels und Nicole Hahn versprach Spannung im Wahlkreis Linz am Rhein/Rengsdorf. Im Wahlkreis Neuwied/Puderbach und Dierdorf wurde Lana Horstmann überzeugend gewählt.