In den vergangenen Monaten litt Kenia unter einer anhaltenden Dürre und viele Menschen unter einem Wassermangel. Doch in der Kagai Primary School in Kenia hat sich die Lage vor Kurzem schlagartig verbessert: Die Kinder haben nun fließendes Wasser, auch die Gemeinde profitiert von der Wasserversorgung. Schülerinnen und Schüler der Gutenberg-Schule in Dierdorf sammelten für die Partnerschule fleißig Spenden, damit das Vorhaben realisiert werden konnte.
Laut Andrea Theisen-Welsch, Leiterin der Grundschule Dierdorf, habe das Projekt bis zur Umsetzung rund anderthalb Jahre benötigt. Wichtig war ihr dabei von Anfang an, dass die Dierdorfer Grundschule für die Partnerschule nicht als weißer Retter auftritt, sondern es ein zweckgebundener Austausch auf Augenhöhe ist und die Kagai Primary School in Kojwang eigenständig ihre Entscheidungen für die Wasserversorgung trifft. Vor allem sammelte die Gutenberg-Schule mit diversen Aktionen Spenden für das Vorhaben.
„Ein Schüler von uns hat vorgeschlagen, sein eigenes Spielzeug zu verkaufen.“
Andrea Theisen-Welsch, Leiterin der Grundschule Dierdorf
„Ein Schüler von uns hat vorgeschlagen, sein eigenes Spielzeug zu verkaufen“, sagt Theisen-Welsch. Daraus entwickelte sich die Idee für einen Basar, bei dem Geld für die Wasserversorgung zusammen kam. Darüber hinaus wurden beispielsweise Spenden gesammelt durch ein Theaterstück, dem eigenen Tag der offenen Tür und auch der Weihnachtskollekte. Zusätzlich bedankt sich die Schulleiterin beim Ingenieurbüro Jacknat aus Marienhausen, das mit großzügigen Spenden das Projekt maßgeblich ermöglicht habe.

Eine weitere Idee
Vor Kurzem wurde schließlich die Wasserstelle an der Schule feierlich eröffnet. Daran nahm auch Andrea Theisen-Welsch teil. Glücklicherweise wurde eine gute Wasserquelle entdeckt. „Das hat eine professionelle Firma umgesetzt“, so die Schulleiterin. Dafür wurde 90 Meter in die Tiefe gebohrt, das Wasser wird nun hochgepumpt. Doch die Freude war umso größer, denn es konnte nicht nur für die Schule, sondern auch die Gemeinde eine Wasserstelle geschaffen werden. „Vorher mussten die Frauen mit Kanistern sechs Kilometer zur nächsten Wasserstelle laufen“, sagt Theisen-Welsch, die von der Wasserstelleneröffnung sehr berührt war. Die Kosten für die Wasserversorgung, für die Arbeiten und zum Beispiel auch den Hochbehälter lagen laut der Schulleiterin bei insgesamt rund 20.000 Euro. Sie ist froh, dass nun auch die Schüler keine schweren Kanister mehr zur Schule tragen müssen und sich auf das Lernen sowie Spielen konzentrieren können.
Darüber hinaus gibt es schon eine Idee für ein weiteres gemeinsames Projekt: die Investition in Toilettenanlagen der Kagai Primary School, die bisher keine funktionierende Wasserspülung besitzen. Eines wäre Theisen-Welsch hier besonders wichtig: „Es sollen keine Folgekosten für die Schule entstehen.“ Nachgedacht wird also über eine nachhaltige Lösung.