Konzept für Neuwied
Parkraumbewirtschaftung sorgt im Sonnenland für Ärger
Die Änderungen im Bereich der Parkraumbewirtschaftung der Stadt Neuwied betreffen unter anderem die Elisabeth- und Seminarstraße.
Maja Wagener

Das neue Konzept der Stadt zur Parkraumbewirtschaftung sorgt für Gegenwehr der Anwohner im Neuwieder Sonnenland. Diese haben kurzerhand ein eigenes Konzept erstellt.

Lesezeit 2 Minuten

Es ist ein Thema, dass seit vielen Jahren Stadt und Bürger beschäftigt: Die Rede ist vom Parken im Neuwieder Stadtbereich. Um die aktuelle Parksituation zu optimieren und eine bessere Struktur zu schaffen, plant die Stadtverwaltung Änderungen im Bereich der Parkraumbewirtschaftung. Doch das Konzept, das nun vorgestellt wurde, kommt nicht bei jedem gut an. So haben sich zahlreiche Anwohner des Innenstadtbereichs Sonnenland zusammengetan und ein eigenes Konzept erstellt, das auf mögliche Unstimmigkeiten im Entwurfsplan der Stadtverwaltung hinweist.

Dörflichen Charakter erhalten

Michael Baltes, der seit rund 40 Jahren im Sonnenland lebt, und Lukas Zervudakis geht es mit dem Alternativkonzept, das sie gemeinsam mit Anwohnern und Nachbarn erstellt haben, vor allem darum, den dörflichen Wohncharakter im Sonnenland zu erhalten. „Wir leben hier seit 25, manche sogar seit 50 Jahren, die Wohngegend ist noch intakt“, erklärt Baltes.

Ebenso wie seine Mitstreiter fürchtet er, dass die Neuerungen im Bereich der Parkraumbewirtschaftung Nachteile mit sich bringen. So sollen in den bisher bewirtschafteten Gebieten die Parkgebühren erhöht sowie in den neuen und alten Gebieten kostenpflichtige Parkbereiche, Parkscheibenregelungen und Anwohnerparkausweise eingeführt werden.

Die Änderungen im Bereich der Parkraumbewirtschaftung der Stadt Neuwied betreffen unter anderem die Elisabeth- und Seminarstraße.
Maja Wagener

Dies zeige, dass die Stadt die Forderungen von örtlichen Arztpraxen und öffentlichen Stellen aufgreife, jedoch nicht die Bedürfnisse der Anwohner und berufstätigen Menschen berücksichtige. Daher enthält die Beschlussvorlage nach Meinung der Bürger zahlreiche Mängel und führt zu gegenteiligen Ergebnissen, einem maßgeblich höheren Parkdruck und mehr Parksuchverkehr in den angrenzenden Wohngebieten.

Konkret plant die Verwaltung, die Parkraumbewirtschaftung mit Gebührenpflicht auf das Bahnhofsviertel auszudehnen und in den Übergangsbereichen zur östlichen Innenstadt eine Parkscheibenregelung einzuführen. Des Weiteren soll es eine blaue sowie eine gelbe Zone geben, in denen unterschiedliche Parkgebühren veranschlagt werden, die sich zwischen 1 und 1,20 Euro bewegen.

Neue Anwohnerparkzonen

Für die ergänzten Bereiche der Parkraumbewirtschaftung werden außerdem neue Anwohnerparkzonen eingerichtet. Diese Tickets sollen 240 Euro pro Jahr kosten. Um dies umzusetzen, investiert die Stadt rund 180.000 Euro aus Haushaltsmitteln. Diese werden unter anderem in 25 neue Parkscheinautomaten mit entsprechender Beschilderung investiert.

Aus Sicht der Sonnenland-Anwohner gibt es dagegen fünf Problemzonen. Dazu gehören die Parkbereiche nahe der Deichstadtpraxis (Elisabethstraße 4), am Jobcenter (Engerser Landstraße 36), nahe des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (Engerser Landstraße 32), am Haus des Jugendrechts (Seminarstraße 2) sowie am Marienhaus-Klinikum (Friedrich-Ebert-Straße 59) und nahe Mamma Diagnostik Neuwied (Willi-Brückner-Straße 1). Die Anwohner schlagen daher ein eigenes Konzept für diese Bereiche vor, das nur eine anteilige Bewirtschaftung vorsieht und die Bedürfnisse aller Betroffenen berücksichtigt.

Die Änderungen im Bereich der Parkraumbewirtschaftung der Stadt Neuwied betreffen unter anderem die Elisabeth- und Seminarstraße.
Maja Wagener

Ein weiterer Vorschlag wäre, dass Behörden und Gewerbetreibende die Mitarbeiterparkplätze kostenpflichtig machen. „Mit dem Erlös könnten anderen Mitarbeitern verbilligte Job- oder Deutschlandtickets zur Verfügung gestellt werden”, heißt es im Konzept.

Die Chancen, dass die eine oder andere Anwohneridee vonseiten der Stadt berücksichtigt wird, stehen gut. „Die Überlegungen haben wir mit dem Ortsbeiratsvorsitzenden Martin Monzen (CDU) vorab besprochen”, erklärt Baltes und ergänzt, dass dieser eine Chance sieht, dass die Änderung keiner generellen Parkscheibenpflicht durchgehen könnte. Und dies wäre aus Sicht der Anwohner einer der wichtigsten Punkte.

Wie die Entscheidung in Sachen Parkraumbewirtschaftung ausfällt, bleibt abzuwarten. Zur Sprache kommt das Thema am Montag, 30. Juni, ab 18 Uhr in der Sitzung des Ortsbeirates Innenstadt.

Top-News aus der Region