„Wir spüren die Auswirkungen der Pandemie in vielen Bereichen unserer Agentur“, sagt Agenturchef Karl-Ernst Starfeld. „Nicht nur am Zuwachs bei den Arbeitslosen wird deutlich, wie schwerwiegend die Folgen der Krise sind. Es werden zudem fast ein Drittel weniger Stellen als im Vorjahr gemeldet. Hinzu kommen die historischen Zahlen in der Kurzarbeit.“ Erfreulich ist laut Starfeld hingegen, „dass die hiesigen Unternehmen ihre Ausbildungsstellen nicht zurückziehen, sondern Fachkräftesicherung durch Ausbildung auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr betreiben wollen.“
Die unmittelbaren Ausfälle von Wirtschaftstätigkeit gerade in Bereichen, die üblicherweise weniger von Konjunkturschwankungen betroffen sind – wie etwa das Gastgewerbe, Dienstleistungen des öffentlichen Lebens oder Einzelhandel, haben dazu geführt, dass eher kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsplätze im Helferbereich und Minijobs, die in vielen der vom Lockdown betroffenen Bereichen stark vertreten sind, weggefallen sind. „Es ist zu beobachten, dass die regionale Wirtschaft noch immer robust genug ist, um ihre Fachkräfte weitgehend zu halten, und auch mit Hilfe von Instrumenten wie Kurzarbeit Arbeitslosigkeit abzuwenden“, so Starfeld.
Im Mai zeigten 102 weitere Unternehmen aus dem Kreis Kurzarbeit an. „Die meisten Unternehmen, die vom Lockdown in ihrer Wirtschaftstätigkeit eingeschränkt waren und sind, haben in den vergangenen zwei Monaten Kurzarbeit angemeldet“, so Starfeld. Hier rechne man mit keinem weiteren explosionsartigen Anstieg mehr. Dennoch: „Zum jetzigen Zeitpunkt eine realistische Prognose zu stellen, bleibt schwierig. Wir appellieren weiterhin an die Unternehmen, den bisherigen Kurs fortzusetzen, langfristig zu planen und zu versuchen, Arbeitsplätze zu erhalten und die bereitgestellten Ausbildungsplätze zu besetzen, um Fachkräfte von morgen zu sichern.“
Um passende Auszubildende und Betriebe auch in Corona-Zeiten zuverlässig zusammenzuführen, hat die Berufsberatung der Agentur Unterstützungsmöglichkeiten eingerichtet. „Wir stehen weiter für Kunden über die Hotline zur Verfügung und bieten neue Wege für die Beratung an “, sagt Teamleiterin Dr. Marianne Wirth.