Hammerstein
Ortsdurchfahrt Hammerstein: Hochwasser legt Baustelle lahm
cno

Hammerstein. Die Bauarbeiten an der neuen Ortsdruchfahrt in Hammerstein sind ins Stocken geraten. Grund dafür ist der gestiegene Grundwasserspiegel nach den heftigen Regenfällen in den vergangenen Wochen.

Von unserer Redakteurin Christina Nover

Monatelang zog sich ein Lindwurm aus Lkw und Autos mitten durch den Ort Hammerstein. Schlechter Untergrund führte zu Rumpeln und ächzenden Achsen. Seit Anfang April die neue B 42 eröffnet wurde, ist die Hauptsraße allerdings nahezu verwaist. Und mit dem Baubeginn an der neuen Ortsdurchfahrt sind auf der ehemals viel befahrenen Straße nun hauptsächlich Baustellenfahrzeuge zu sehen. Viel getan hat sich allerdings nicht.

Wie der zuständige LBM-Projektleiter Joachim Kollakowski auf Anfrage mitteilte, sind die Arbeiten „locker sechs Wochen im Rückstand“. Vertraglich vereinbart war der Abschluss des dritten Bauabschnitts ursprünglich für Juni 2016, dann meldete allerdings die Verbandsgemeinde das Interesse an, Wasserleitungen und Kanäle zu erneuern, sodass sich die Arbeiten verzögern mussten.

Hochwasser verhindert Verlegung der Rohre

Der Straßenbelag ist ab, die Vorbereitungen zum Kanalbau sind getätigt, doch richtig loslegen konnten die Arbeiter in Hammerstein noch nicht – schuld ist das Wetter. „Die ungewöhnlich starken Regenfälle sind auch an uns nicht spurlos vorüber gezogen“, so Kollakowski. Wassermassen, die nirgendwohin abfließen können – da sei nichts zu machen. „Wir arbeiten hier von unten nach oben. Wenn es unten nicht weitergeht, können wir auch den Rest nicht fertig machen“, bringt es Kollakowski auf den Punkt.

Der Grundwasserspiegel ist mittlerweile wieder gesunken, doch zurückgeblieben ist jede Menge Schlamm, die von den Bauarbeitern per Hand oder mit dem Bagger erst noch entfernt werden müssen, bevor es weiter gehen kann. Petrus hat mit seinen Wetterkapriolen zwar für eine ärgerliche Verzögerung gesorgt, Kollakowski sieht allerdings das Positive im Negativen: „Wir hatten Glück, dass das erst passiert ist, nachdem die neue B 42 fertig gestellt war.“ Der Druck ist raus, die Verzögerung verkraftbar, zusätzliche Kosten kommen auf den LBM nicht zu. Die belaufen sich für alle drei Bauabschnitte immer noch auf rund 13 Millionen Euro.

Abschluss frühstens Ende August

Nächste Woche soll es nun mit den Kanälen weitergehen, etwa Tausend Meter Wasserleitungen und Kanalrohre wurden bereits verlegt und auch Leerrohre, die für den geplanten Breitbandausbau genutzt werden könnten, sind unter die Erde gebracht worden. Nach den Kanalarbeiten folgt die Fertigstellung der neuen Ortsdurchfahrt – mitsamt Gehsteig und Beleuchtung. Im letzten Schritt wird die Bushaltestelle zwischen Ober- und Niederhammerstein, sowie die dortige Kreuzung, wo derzeit noch die Container der Baustellenleitung stehen, fertig gestellt. In diesem Sommer stehen außerdem noch Markierungsarbeiten auf der neuen B 42 an, sowie die Beschilderung. Kollakowski rechnet damit, dass sich die Bauarbeiten noch mindestens zwei Monate hinziehen: „Ende August ist realistisch – wenn nichts mehr dazwischen kommt.“

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