„Schon allein das Weiterkommen in den Landesentscheid ist ein großer Erfolg“, sagt Oberradens Ortsbürgermeister Achim Braasch: „Wir hoffen natürlich, dass wir uns bestmöglich präsentieren können.“ Ganz schön stolz dürften die 668 Einwohner der Gemeinde gewesen sein, als der Präsident der ADD, Thomas Linnertz, vor ein paar Tagen die Sieger des Gebietsentscheides Koblenz im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2024/25 bekannt gegeben hat.
Neben Buch, Neuerkirch, Selbach/Sieg, Rech/Ahr und Ziegenhain schaffte Oberraden den Sprung in den Landesentscheid. Im September „kämpft“ die Gemeinde um die Platzierung auf Landesebene und den Einzug auf Bundesebene.
Konzepte für die Zukunft überzeugen
Die Siegergemeinden zeichnen sich vor allem durch ihre Konzepte und Vorstellungen für die Zukunft sowie wirtschaftliche Initiativen aus. Von großer Bedeutung war zudem das große bürgerschaftliche Engagement. Auch wurden die sozialen und kulturellen Aktivitäten hoch bewertet.
Gern hätte die Jury weitere Gemeinden bei der hohen Leistungsdichte in den Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch aufgrund der Anzahl der teilnehmenden Kommunen auf sechs Dörfer begrenzt. „Jetzt heißt es, nicht nachlassen“, fährt Brasch fort: „Alle sind jedenfalls hoch motiviert. Bei uns in der Gemeinde werden alle Arbeiten ehrenamtlich erledigt. Wenn wir jetzt im Landesentscheid mit dabei sind, dann ist das auch eine Anerkennung unserer Arbeit.“

Neben dem gut funktionierenden Vereinsleben und der damit verbundenen Teamfähigkeit dürfte der Ort in erster Linie mit dem Thema Ehrenamt gepunktet haben, so formulierte es jedenfalls die ADD in einer Pressemitteilung: „Oberraden ist geprägt vom Leitbild Leben miteinander und gemeinschaftlich, welches durch eine fortwährende Bürgerbeteiligung, zahlreiche ehrenamtliche Initiativen und die aktiven Vereine wie den Burschenverein, die Spielplatzrentner und die Freiwillige Feuerwehr sichtbar gelebt wird.“
Die Gemeinde informiere ihre Bürger und Interessierte transparent und modern über eine „vorbildliche Internetseite“, einen Newsletter und eine digital abrufbare Dorfchronik.
Gewerbegebiet lässt wohnortnahe Arbeitsplätze entstehen
„Durch das Gewerbegebiet am Ortseingang entstehen wohnortnahe Arbeitsplätze, und die Einnahmen aus der Gewerbesteuer ermöglichen zusätzliche gemeindliche Aktivitäten sowie die Förderung des dörflichen Miteinanders, das auch durch eine privat geführte Gaststätte bereichert wird“, heißt es weiter.
Das funktional gestaltete Dorfgemeinschaftshaus verbinde die benachbarten Orte. Die neue Bushaltestelle und einige neue private Gebäude würden in regionaltypischer Materialität und Farbigkeit umgesetzt, was das harmonische Ortsbild unterstreiche.

Und weiter geht es mit dem Lob: „Die Gemeinde setzt auf Innenverdichtung statt auf überdimensionierte Neubaugebiete und bewahrt so das traditionelle Haufendorf mit seiner historischen Bausubstanz aus Fachwerk- und Steinhäusern sowie regionaltypischen Details wie Holzzäunen, Bruchsteinmauern und Grauwacke-Brunnen.“
Außenbereich ziert den Ort ebenfalls
Im Außenbereich würden Grünlandflächen extensiv bewirtschaftet, Streuobstwiesen gepflegt und das Landschaftsbild durch großkronige Bäume, naturnahe Spielplätze und gezielte Maßnahmen wie Fledermauskästen bereichert. Auch das mache Oberraden zu einem lebendigen, naturnahen, identitätsstarken und liebenswerten Dorf.

Dass Oberraden ganz oben „mitspielen“ kann, das hatte der Ort schon im Jahr 2018 bewiesen. „Das Ergebnis im Landesentscheid spiegelt die konsequente Arbeit und die großartige Gemeinschaftsleistung in den Dörfern wieder“, sagte damals der amtierende Innenminister Roger Lewentz und zeichnete Oberraden mit der Silbermedaille in der Sonderklasse aus. „Und in der Hoffnung, darauf aufzubauen, wollen wir nun den nächsten Schritt gehen“, so Braasch.
Details zum Wettbewerb
Jede Gemeinde mit bis zu 3000 Einwohnern hat die Möglichkeit, an „Unser Dorf hat Zukunft“ teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-, Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen. Der Wettbewerb ist geeignet, die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten.