Für die gebürtige Erpelerin war es die zweite Lesung überhaupt, als sie den „Inselcocktail“ im voll besetzten Pfarrheim in der Alten Herrlichkeit präsentierte. Eichbaum war einer Einladung der Büchereien der katholischen Pfarreiengemeinschaft Verbandsgemeinde Unkel gefolgt. „Ich habe hier als Jugendliche unzählige Male auf der Bühne gestanden und Theater gespielt. Deshalb ist der Ort hier sehr emotional für mich“, freute sich die 55-jährige Autorin. Eichbaum geborene Schmitz ist ein echtes „Erpeler Mädchen“: Ihr Vater Heinz Schmitz war Ortsbürgermeister, und sie war 1982 und 1983 Weinkönigin. Nach der Schule absolvierte sie die Krankenpflegeausbildung am Linzer Krankenhaus und danach ein halbes Germanistikstudium. Von 1995 bis 1998 studierte sie Sozialarbeit in Köln. Die Diplom-Sozialarbeiterin ist nun als Fachbereichsleitung in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfeeinrichtung Maria im Walde in Bonn tätig. „Tagebücher, Gedichte und Geschichten habe ich schon immer gern geschrieben“, sagte sie im Gespräch mit der RZ. Ihre Vorliebe für Norderney, ein eintägiger Gedichtworkshop und der anschließende Besuch eines Autorenkurses verleitete die in Alfter wohnende Autorin zu dem ersten Kriminalroman.
Der Erfolg gab ihr recht. „Über die große Resonanz der Premierenlesung in Alfter war ich total glücklich“, sagte sie. Auf großes Interesse der Zuhörer stieß Eichbaum auch in Erpel. Das Bühnenbild machte Lust darauf, die nordische Meeresbrise spüren und riechen zu wollen: Es zeigte die von Eichbaums Cousin Harald Willms gemalte Milchbar und einen Badekarren, die beide im Kriminalroman eine wesentliche Rolle spielen. Eichbaum stellte spannende Protagonisten vor wie Daniela, die auf dem Schiff Frisia darüber nachdenkt, „was sie in den nächsten 14 Tagen auf Norderney unternehmen wollte“, und Dörte, die ebenfalls „ihre Internetbekanntschaft endlich treffen will“, auch Merle, Konstanze und Ruth. Letztere engagiert Inselpolizist Martin Ziegler nach Auffinden der Leiche als Kriminalpsychologin. Den Täter lässt Eichbaum in der Ich-Form sprechen: „Es war eine gute Idee, sie alle für das gleiche Wochenende einzuladen. Jetzt, wo es endlich so weit ist, legt sich meine Nervosität“. Auszüge aus den Kapiteln lösten sich ab mit Anekdötchen über die Entstehung des Buches und mit den eigenen Eindrücken Eichbaums von ihrer Lieblingsinsel.
Diese Mischung machte den Abend zu einem abwechslungsreichen Erlebnis für die begeisterten Zuhörer. Wie der Polizist und Ruth es schaffen, den Mörder dingfest zu machen, und welche Rolle Johannes dabei spielt, kann im Buch „Inselcocktail“ aus dem Gmeiner Verlag nachgelesen werden.