Nach Einschätzung des Vereins Niederbieberer Bürger (VNB) sowie nach Augenzeugenberichten beschädigten anonyme Täter den Bücherschrank in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und 3 Uhr, indem sie eine Seitenwand heraustraten. Darauf ließen Wandbruchstücke schließen, die neben der Zelle gefunden wurden, außerdem lagen in der unmittelbaren Nähe nasse und zerfledderte Bücher, die anscheinend ebenfalls mutwillig beschädigt wurden.
Jungendliche verdächtigt
Zur Tatzeit hörten Anwohner Lärm und sahen drei verdächtige Personen auf dem Bürgersteig in der Nähe der Box: Bei diesen soll es sich um zwei junge Männer sowie eine junge Frau im Alter zwischen 15 und 25 Jahren gehandelt haben. Hinter der Tat werden Jugendliche vermutet, die seit Kurzem die Sitzbänke an der Blutbuche für Trinkgelage nutzen. Mit Vandalismus indes kennt man sich in Niederbieber aus, immerhin war es nicht der erste Vorfall dieser Art: Schon zuvor wurden Blumenkästen entlang des Aubachufers abgerissen und ins Wasser geworfen, die Hütte auf der Wiedinsel wurde besprüht, und auch der hölzerne Biber im Kreisel nahe Aldi und Lidl verlor schon zweimal seinen Schwanz.
Bücherbox steht erst seit Mai
Kein Wunder also, dass sich Anita Trostel, Geschäftsführerin des VNB, ob der wiederholten Zerstörungswut erbost und enttäuscht zeigte: „Wir verlieren allmählich die Lust, uns noch für den Ort und die Ortsverschönerung zu engagieren.“ Erst im Mai wurde der Vorgänger der Bücherbox, ein alter Aktenschrank, durch die jetzige Version ersetzt. Ursprünglich handelte es sich bei ihr um eine französische Telefonzelle, die in einem „schönen, länderübergreifenden Engagement“, so Trostel, von Auszubildenden des Berufsbildungswerks Heimbach-Weis und der französischen Berufsschule LP Eugène Freyssinet aus Verdun gemeinsam gestaltet wurde.
Der VNB hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Zur Aufklärung des Vorfalls und auch um zukünftigen Vandalismus entgegenzuwirken, bittet der Verein zudem die Bürger um ihre Mithilfe.