Die Wifo-Ehrenvorsitzende Brigitte Ursula Scherrer weist darauf hin, dass Politik und Verwaltung in der Stadtentwicklungsstrategie für Neuwied ein Ziel von 70.000 Einwohnern bis zum Jahr 2030 ausgegeben haben. „Das funktioniert nur, wenn die Menschen auch am Ort Arbeit haben“, sagt Scherrer.
Dass die Nachfrage seitens Investoren vorhanden ist, habe Landrat Achim Hallerbach kürzlich anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Wirtschaftsforums berichtet. Demnach vergehe keine Woche, in der es keine Anfragen von Betrieben und Unternehmen nach Gewerbeflächen gebe. Der Kreis Neuwied sei ein gefragter Standort.
Zwei Bebauungspläne näher betrachtet
Da es im Neuwieder Stadtgebiet aber nicht viele potenzielle Flächen gebe, sei es laut Wifo-Pressemitteilung umso wichtiger, dass die noch vorhandenen Möglichkeiten zeitnah genutzt werden können. Konkret ins Auge gefasst hat der Arbeitskreis Stadtentwicklung den Bebauungsplan 720 III westlich der Firma Wiegel und den Bebauungsplan 030 Heldenberg. „Diese Bebauungspläne müssen dringend zur Rechtskraft gebracht werden“, unterstreicht Frank Wolsfeld.
In Richtung Raab-Gelände und Gladbacher Feld stehen laut Wirtschaftsforum rund 130.000 Quadratmeter zur Entwicklung zur Verfügung. Zwar wisse man um die damit verbundenen Herausforderungen, wie beispielsweise der Ausweisung von Ausgleichsflächen und partiellen Ankäufen von Grundstücken. „Aber nach mehr als zehn Jahren langen Wartens muss es nun endlich vorangehen“, drängt Frank Wolsfeld die Verwaltung zum Handeln.
Treffen mit Oberbürgermeister Jan Einig geplant
Das Thema steht Ende November auch im Mittelpunkt eines Treffens zwischen Vertretern des Wirtschaftsforums und Oberbürgermeister Jan Einig. Dabei könne das Netzwerk nach eigenen Angaben auf die Unterstützung von Alexandra Rünz bauen. Die neue Wirtschaftsförderin der Stadt Neuwied habe das Thema Gewerbeflächen auf ihrer Agenda ganz nach oben gesetzt.
Angesichts der knappen Ressourcen wirbt das Wirtschaftsforum zudem bei Bauherren und der Bauverwaltung dafür, Parkflächen nicht mehr ebenerdig anzuordnen, sondern in die Höhe oder Tiefe zu gehen. Außerdem weist das Wifo darauf hin, dass bessere Auslastungen möglich wären, wenn Bebauungspläne zukünftig höhere Gebäude zuließen. red