„Erfreulicherweise können wir wieder mit maximal zehn Personen gemeinsam Sport treiben”, beschreibt Kunz die aktuelle Situation. Somit sei das Rudern in Mannschaftsbooten wieder möglich. Ohne Anmeldung, Abstand und Desinfektion läuft aber auch beim GTRVN nichts: „Die Mannschaften werden im Vorfeld gebildet, die Griffe unserer Ruder vor und nach dem Sport desinfiziert, und die Sportler halten den Mindestabstand von 1,50 Meter ein”, erklärt Kunz.
Auflagen auch beim Training an Land
Ebenso streng zeigen sich die Auflagen auch bei der Neuwieder Ruder-Gesellschaft: „Rudern ist zwar wieder möglich, nicht aber das Hockey-Spiel”, berichtet Laser. Dazu sei man nämlich auf öffentliche Turnhallen angewiesen, die zurzeit noch nicht für den Vereinssport öffnen.
Für den GTRVN erstrecken sich die Maßnahmen ebenfalls auf das Training außerhalb des Bootes, denn der Kraft- und Ergometerraum darf nur sehr eingeschränkt und unter strengen Desinfektions- und Abstandsregeln genutzt werden. Duschen und Umkleideräume seien außerdem gesperrt. Umso zufriedener sei man, zumindest auf dem Wasser wieder aktiv zu sein.
Wettkämpfe in der zweiten Jahreshälfte
Doch auch wenn mittlerweile wieder gerudert werden kann, aus sportlicher Sicht, so betont Kunz, seien die Monate des Stillstands als vernichtend zu bezeichnen, vor allem, da sämtliche Regatten bis Ende August abgesagt wurden: „Man versetze sich in die Lage eines 15-jährigen Sportlers, der sich den ganzen Winter auf eine Saison mit dem Ziel Deutsche Meisterschaften vorbereitet hat”, gibt Kunz ein Beispiel. Diesem fehle von einem Tag auf den anderen das Ziel seiner Anstrengungen. Und sechsmal die Woche ohne ein festes Ziel zu trainieren, sei nicht leicht. Umso größer war daher die Freude, dass voraussichtlich im Herbst wieder Wettkämpfe stattfinden.
Neben den sportlichen Einschränkungen konnte auch der Vereinsalltag nicht wie üblich gestaltet werden. So musste man auf die gesellschaftliche und soziale Komponente verzichten. „Die Jahreshauptversammlung, das Gründungsfest und einige Wanderfahrten konnten beziehungsweise können nicht stattfinden”, erklärt Laser. Dem schließt sich auch Kunz an. So entfalle aktuell auch das gesellige Beisammensein nach dem Sport.
Vereine sind finanziell gut aufgestellt
Trotz der Auflagen und Einschränkungen müssen aber weder der GTRVN noch die NRG um ihre Existenz bangen. Beide Vereine sehen sich finanziell gut aufgestellt. Auch habe es keine Austritte gegeben, und Defizite, zum Beispiel durch Einbußen beim Vermieten von Vereinsräumen, konnten an anderer Stelle eingespart und somit ausgeglichen werden.
Für die kommenden Wochen und Monate hoffen der GTRVN sowie die Neuwieder Ruder-Gesellschaft nun auf eine schrittweise Normalisierung des Sport- und Vereinsbetriebs. „Wir planen ein Fest im Freien nach Ende der Sommerferien, und auch die ersten Regatten sollen dann wieder stattfinden”, sagt Kunz. Laser dagegen ist zuversichtlich, dass die Tour du Léman in Genf Ende September stattfinden wird. „Die NRG nimmt dort nämlich seit vielen Jahren mit großem Erfolg teil”, so der Vorsitzende.
Sehr dankbar sind Laser und Kunz ihren Mitgliedern, die sich stets an die Auflagen gehalten und dennoch nicht die Motivation verloren haben. Daher könne man trotz Corona-Krise positiv in die Zukunft blicken.