Na, wenn das kein richtiges Romo-Wetter war. Schon am frühen Morgen war am Montag klar: Mit blauem Himmel und jeder Menge Sonnenschein waren die äußeren Voraussetzungen für den Straßenkarneval in der Neuwieder City gegeben. Jetzt mussten nur noch die Narren mitspielen. Die kamen dann reichlich, und auch die Teilnehmer beim Umzug, der durch die Baumaßnahmen in der Schlossstraße etwas verkürzt war, waren allerbester Laune.
„Hundertprozentig sichern kann man solch ein Event ja nicht.“
Der städtische Beigeordnete Ralf Seemann
Noch in der vergangenen Woche hatten sich Polizei, Ordnungsamt und Zugleitung getroffen und das Sicherheitskonzept noch einmal modifiziert. „Hundertprozentig sichern kann man solch ein Event ja nicht“, so der städtische Beigeordnete Ralf Seemann. „Aber ich glaube, dass wir alles getan haben, was möglich war.“
Nach dem Vorfall in Mannheim gab es am Montag noch einmal Gespräche mit der Polizei, an einigen Punkten wurden die Absperrungen weiter verstärkt. „Bezüglich des Veilchendienstagszuges in Heimbach-Weis werden wir uns am Dienstagmorgen noch einmal zusammensetzen“, so Seemann weiter.

So konnte sich der närrische Lindwurm dann pünktlich um 14.11 Uhr von seinem Startpunkt in der Langendorfer Straße in Bewegung setzen. Und es waren auch in diesem Jahr die üblichen „Verdächtigen“, die die Glanzlichter setzten. Immer ein Hingucker, nicht nur wegen des großen Anteils an Gruppenteilnehmern, sind die Neuwieder Ehrengarde, die Rot-Weissen Funken und die KG der Ringnarren, mal fußläufig, mal auf Rädern oder auch wie die Funken im überdimensionalen schnieken Komitee-Wagen.
Immer ein tolles Bild: der Riesenauflauf des Kinderhortes der Awo. Passend zur Neuausrichtung in der Innenstadt präsentieren sich mehr als 120 große und kleine Karnevalisten als echte Baustellenprofis. Der Meistbeteiligungspreis dürfte ihnen sicher sein. Schön auch, dass sich immer wieder Seniorenheime der Stadt am Umzug beteiligen. Das Awo-Seniorenzentrum aus der Andernacher Straße feierte als Zirkusdompteure kunterbunten Karneval, die Seniorenresidenz Bellini aus der Bahnhofstraße kam bei ihrer Romo-Premiere als rot-weiße kölsche Klüngel.
Buntes Getümmel in den Straßen
Ein Hingucker waren die sportlich angehauchten Jungs und Mädels des Gymnasial-Turn- und Rudervereins Neuwied (GTRVN). Die Gruppe um ihren Vorsitzenden Christoph Grzembke hatte es in diesem Jahr in den Dschungel verschlagen. Da hätten auch die Paradiesvögel der Gruppe „Pfauen-Power“ sicherlich einen Platz gefunden. Gegründet von Angelika Seifert und Monika Schmitz während der Coronazeit, hat man sich bei der Gruppe das Motto „Jeder soll leben, wie es ihm gefällt“ auf die Fahne geschrieben. Der Steckenpferd-Reiterverein zelebrierte „1001 Nacht aus dem Sonnenland“ und holte Disney-Geist Dschinni zurück aus der Flasche.
Kein Romo-Zug ohne die Show- und Gardetanzgruppen der Stadt. Wer diese während der zahlreichen Sitzungen verpasst hat, konnte sich jetzt noch einmal ein Bild von ihnen machen. Dancing Lights des TV Heddesdorf, blau-goldene Husaren aus Heddesdorf, die Pinka Bellas aus Rodenbach, Tanzflöhe, Männerballett und Junge und Mädcher vom BV Grün-Weiß Heddesdorf, die Hoppebützjer vom Verein Dance & Sports: Sie alle feierten feucht und fröhlich mit.

Wenn die Deichstadt kein eigenes Prinzenpaar hat, dann springen stets die Karnevalsfreunde Oberbieber ein. Mit ihrem Römerturm-Verschnitt als Motivwagen bildeten Prinz Lennart I. und Prinzessin Mia I. samt Hofstaat den Abschluss des Zuges, unterstützt von den unzähligen Garde- und Showtanzgruppen des Vereins.
Neuwied hat einen neuen Zugherold
Da Zugherold Lothar Spohr (Till Eulenspiegel) nun nach vielen Jahren in den Ruhestand geht, hat er seine Funktion samt Schild („De Zuch kütt“) und Schelle an Michael Hommer weitergegeben. Am Neuwieder ZOB gab es eine entsprechende Übergabe. Die restliche Zeit des Zuges lang führte dann Hommer den närrischen Lindwurm vor Spohr an.
