Viele Gäste werden ihr Navigationsgerät im Auto benutzt haben, um unsere Firma in Neustadt-Ehrenberg zu finden“, vermutete die Familie Prangenberg, die auf ihrem Firmengelände den 18. Empfang der Wirtschaft im Kreis Neuwied ausgerichtet hat. Die Prangenberg Bauunternehmung GmbH feiert 40-jähriges Bestehen, und so beantwortete die Unternehmerfamilie, die zudem noch die Prangenberg Bedachung GmbH betreibt, die Frage nach der Übernahme der Organisation des Empfangs (IHK, Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises, Kreishandwerkerschaft, Süwag, Sparkasse und Rhein-Zeitung) mit einem klaren Ja. Und so freuten sich alle Beteiligten nicht nur über das überzeugende Ambiente, sondern auch über die kurzweiligen Stunden im Zeichen von Information, Unterhaltung und Netzwerken.
„Wir im Kreis Neuwied können Zukunft.“
Landrat Achim Hallerbach
Angekündigt von Moderator Thomas Haag, stellvertretender Chefredakteur der Rhein-Zeitung, ordnete Landrat Achim Hallerbach die Lage der heimischen Wirtschaft ein. Der von ihm gewählte rote Faden beinhaltete die Botschaft: „Wir im Kreis Neuwied können Zukunft“. Hallerbach rief zu Mut und zum Anpacken auf. „Überbordende Bürokratie“ müsse endlich weg, damit sich der Blick der Wirtschaft wieder nach vorn richten könne. Das gelte auch für sonstige Hemmnisse, zu denen der Landrat etwa Einwände von Naturschützern zählt, die nicht in jedem Fall gerechtfertigt und verhältnismäßig erscheinen würden. Das wiederum brachte ihm einen Zwischenapplaus von der Unternehmerschaft ein.

Ungeachtet dessen sieht Hallerbach das „wirtschaftliche Herz des Landes“ im Norden schlagen. Ein breiter Branchenmix, Innovationsfreude und vor allem inhabergeführte Unternehmen würden das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. Allerdings sei die Stimmung in der Wirtschaft angespannt. Es fehle an Prosperität, die aktuell ebenso verloren gegangen sei wie die Attribute Planbarkeit und Verlässlichkeit. Zwei elementare Pfeiler, auf die sich die Wirtschaft gern wieder stützen würde. „Doch da sind wir von der Qualität der Politik abhängig“, hielt Hallerbach mit Blick auf Mainz und Berlin fest.
„Wir können hier und da mehr Gas geben bei Genehmigungen oder vermeintlich einfachen Auskünften.“
Landrat Achim Hallerbach über die Arbeit seiner Kreisverwaltung
Davon abgesehen müssten sich zunehmend auch die Kommunen die Frage stellen, ob sie sich noch Gewerbegebiete leisten wollen. Aus der Sicht des Landrates wäre das trotz der Finanzierungsfrage angezeigt, denn momentan gebe es kreisweit kaum geeignete Flächen, auf denen sich Unternehmen vergrößern oder neu ansiedeln könnten. „Da gilt ganz klar, wenn wir es nicht tun, bedeutet das Stillstand und auch Rückschritt.“

„Luft nach oben“ sieht Hallerbach auch bei der Kreisverwaltung: „Wir können hier und da mehr Gas geben bei Genehmigungen oder vermeintlich einfachen Auskünften.“ Und beim Stichwort Tempo sprach er sich zudem erneut für die Ortsumgehung Straßenhaus aus, die möglichst bald kommen müsse, um Neuwied schneller an die A3 anzubinden.
Gastgeber stellen Unternehmen vor
Was das betrifft, hat die gastgebende Familie Prangenberg von Neustadt aus offenbar weniger Probleme. Firmengründer Willi Prangenberg spielte sich wie beim Pingpong die Bälle mit seinen Kindern und seinem Schwiegersohn zu, die zusammen beide Unternehmungen führen. Auf diese Weise erfuhren die Gäste nicht nur, was die Familienunternehmen ausmachen, sondern lernten auch die Menschen dahinter etwas besser kennen.



















Genauso unprätentiös und engagiert wie die Gastgeber präsentierten sich die AH-Singers von der DJK Fernthal. Zupackend und stimmgewaltig bereicherten die Sänger mit kölscher Lebensfreude („Echte Fründe“ von den Höhnern) und Tradition („Steigerlied“) den Empfang der heimischen Wirtschaft musikalisch. Kreishandwerksmeister Ralf Winn war es dann vorbehalten, die versammelte Gesellschaft zum lockeren Austausch, sprich Netzwerken, mit kleinen Leckereien und Kaltgetränken einzuladen.

Wie Unternehmen die Generation Z für sich gewinnen
Jede Generation steht für Entwicklung. In Zeiten des Fachkräftemangels sind auch Unternehmen gefordert, sich auf die Denkweise junger Menschen einzulassen. Wie das gelingen kann, darüber sprach Sven Eßwein, Gastredner beim Empfang der Wirtschaft.