Zeichen für Umweltschutz
Neuwieder Brauerei-Chef baut Rohstoffe in der Stadt an
Peter Stemmer, Bierbrauer aus Neuwied, schätzt es sehr, dass die Wildrose hervorragende Hagebutten liefert.
Heinz-Werner Lamberz

Der Neuwieder Unternehmer Peter Stemmer produziert in der Deichstadt nicht nur spezielle Getränke, er leistet obendrein einen Beitrag für die Bio-Diversität. Das war ein Grund für unsere Zeitung, mit ihm zu sprechen.

Die Temperaturen werden milder, der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite, und rund um die Deichstadt grünt und blüht es wieder. Jemand, der sich besonders darüber freut, ist Peter Stemmer, denn seit fünf Jahren setzt der Inhaber von Stemmer-Bräu Neuwied auf aktiven Umweltschutz, indem er die regionalen Rohstoffe für seine Getränke selbst anbaut und damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität im Neuwieder Industriegebiet leistet. Unsere Zeitung sprach mit ihm.

„Da es für einzigartige Produkte auch spezieller Rohstoffe bedarf, lag von Anfang an der Fokus auf einem eigenen Anbau von ungewöhnlichen Früchten wie der Wildrose und der Ackerbrombeere.”
Peter Stemmer, Neuwieder Bierbrauer

Schon von Beginn an hatte Stemmer das Ziel vor Augen, sich mit Getränken wie dem Fruchtbier „Rubus” und dem Hagebutten-Sherry „Pirol” einen Namen zu machen. „Da es für einzigartige Produkte auch spezieller Rohstoffe bedarf, lag von Anfang an der Fokus auf einem eigenen Anbau von ungewöhnlichen Früchten wie der Wildrose und der Ackerbrombeere”, erklärt Stemmer, für den auch Pflanzen von Bedeutung sind, die viele eher als Unkraut betrachten.

Die Anbaufläche ist zwar im Industriegebiet, aber ohne Hinweis gehts nicht.
Heinz-Werner Lamberz

Dabei seien es gerade die Eigenschaften von Wildpflanzen, die die Kultur so besonders machen – und diese besonderen Pflanzen wachsen inmitten des Neuwieder Industriegebiet am Jachthafen: „Der Anbau begann auf einer Freifläche der Firma Feuerwehr-Schmitt, die ich freundlicherweise nutzen durfte”, erinnert sich Stemmer. Einzige Bedingung damals wie heute: Die Fläche muss sauber gehalten und gepflegt werden.

Beitrag zur örtlichen Bio-Diversität

Doch neben der Idee, die Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe für seine Brauerei zu sichern, war es vor allem der Wunsch, einen Beitrag zur örtlichen Bio-Diversität zu leisten und eine abwechslungsreiche Buschlandschaft zu entwickeln, wie es sie heute nur noch selten gibt.

Doch wie genau pflegte man eine naturnahe Wiese? Auch damit kennt sich Stemmer aus. So erreiche man dies durch einfache und günstige Maßnahmen wie seltenes Mähen, Pflege von Buschwerk und gezieltes Anlegen von Rückzugsgebieten wie zum Beispiel Totholzhaufen.

Eine Wildrose, die hervorradene Hagebutten liefert.
Heinz-Werner Lamberz

Und das Konzept geht auf: „Deutlichstes Zeichen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, ist mit Sicherheit der bemerkenswerte Insektenflug”, sagt Stemmer und freut sich über den Erfolg. Aber auch das fast ganzjährige Angebot an blühenden Pflanzen sei hervorzuheben.

„Mit der Arbeit möchte Stemmer-Bräu Neuwied den Beweis liefern, dass gerade auch an ungewöhnlichen Orten ein aktiver Umweltschutz möglich ist.”
Peter Stemmer

Für die Zukunft hofft Stemmer, dass sein Einsatz für die Natur nicht nur Anerkennung, sondern vor allem Nachahmer findet. „Mit der Arbeit möchte Stemmer-Bräu Neuwied den Beweis liefern, dass gerade auch an ungewöhnlichen Orten ein aktiver Umweltschutz möglich ist”, beschreibt Stemmer sein Engagement.

Und dies sei auch dringend notwendig, denn viel zu oft werden ungenutzte Freiflächen als Müllplätze benutzt und als Schandfleck wahrgenommen, weiß der Bierbrauer. „Es ist zu hoffen, dass sich das zunehmend ändert”, betont Stemmer und geht weiterhin mit gutem Beispiel voran.

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