Der AWO-Kreisverband Neuwied und die Gewerkschaft Verdi haben sich geeinigt: Im Kreis Neuwied gilt jetzt auch der Tarifvertrag AWO Rheinland-Pfalz für die Beschäftigten des AWO-Kreisverbands Neuwied und der Gemeindepsychiatrie gGmbH. Erst im März wurde deshalb gestreikt.
Die Tarifverhandlungen dauerten aber noch deutlich länger. Fast ein Jahr lang liefen die schwierigen Verhandlungen, und nun konnten die Beschäftigten des AWO-Kreisverbands Neuwied und der AWO-Gemeindepsychiatrie endlich die schrittweise Übernahme des Tarifvertrags ab Mai 2025 erstreiten, schreibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung.
Fast 21 Jahre ohne Tarif
Seit knapp 21 Jahren hat der AWO-Kreisverband Neuwied die derzeit 560 Mitarbeiter tariflos beschäftigt, es galt also auch nicht der AWO-Tarifvertrag für das Land. Für Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen etwa bedeutet die aktuelle Änderung zum Beispiel einen Zuwachs des Grundgehalts von bis zu 55 Prozent, rechnet Verdi vor.
Weiterhin profitieren die Beschäftigten ab sofort von Zuschlägen wie einem Sonntagszuschlag, einem Überstundenzuschlag und einem Feiertagszuschlag sowie von einer Jahressonderzahlung. Das gab es vorher in dieser Form nicht. Gleichzeitig findet eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 39 Stunden statt und gleicht sich damit an die anderen AWO-Bezirksverbände in Rheinland-Pfalz an.

AWO-Mitarbeiter legen in Neuwied die Arbeit nieder
Am Donnerstag und Freitag legen Mitarbeiter des AWO-Kreisverbands Neuwied die Arbeit nieder. Der Gewerkschaft zufolge verdienen sie weniger Geld als im Rest des Landes. Und: Angeblich wurde versucht, einige von ihnen vom Streik abzuhalten, so Verdi.
Im März hatte Verdi d ie Mitarbeiter der Gemeindepsychiatrie und des AWO-Kreisverbands zum Warnstreik aufgerufen. Auch einen Demozug zum Neuwieder Marktplatz gab es.
Der AWO-Kreisverband Neuwied hatte die Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft zuvor abrupt abgebrochen und war nicht mehr verhandlungsbereit. Die insgesamt 560 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verdienten hier bis jetzt deutlich weniger als in den anderen rheinland-pfälzischen Bezirksverbänden, schrieb Verdi damals in einer Pressemitteilung.