Thema in den Stadtausschüssen
Neuwied präsentiert Lösung für Restaurant im Heimathaus
Das Heimathaus in Neuwied – um eine Lösung für die Zukunft wird gerungen.
Jörg Niebergall

Wie könnte das Casinogebäude im Heimathaus in Neuwied so umgebaut werden, dass das Restaurant dort weitergeführt werden könnte? Vor dem Hochbau- und Liegenschaftsausschuss der Stadt wurde nun eine Möglichkeit präsentiert.

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Zwei Lösungen für das Casinogebäude als Teil des Heimathauses in Neuwied liegen auf dem Tisch – und keine ist so richtig zufriedenstellend. Eine schnellere, mit 650.000 Euro halbwegs günstige und pragmatische Möglichkeit hat zum Ziel, dass der derzeitige Pächter und dessen italienisches Restaurant in den Räumen bleiben können.

Es sei ein Arbeitsauftrag für das Casinogebäude vergeben worden, um den Fortbetrieb zu gewährleisten, und dafür eine Betriebsgenehmigung zu erhalten, machte der Beigeordnete der Stadt, Ralf Seemann (Bündnis 90/Die Grünen), vor dem Hochbau- und Liegenschaftsausschuss der Stadt bei dessen jüngster Sitzung deutlich. „Das ist nach vielen Überlegungen, vielen Begehungen auch gelungen“, so Seemann.

Brandmauer soll beide Gebäudeteile trennen

Dazu müssten eine Brandmauer aufgezogen und verschiedene Leitungen, die beide Gebäudeteile – das historische Casino von 1825 und die 1988 angebaute Stadthalle – versorgten, getrennt werden. So könne die Halle im Heimathaus stillgelegt werden. Daneben müsse die Energieversorgung für das Casinogebäude so aufgebaut werden, dass das Restaurant dort versorgt werde.

Eine neue Lüftungsanlage sei ebenso notwendig wie an den Brandschutz angepasste Maßnahmen, erklärte Seemann weiter. Weil Letzterer massiv mangelhaft ist, wird die Betriebserlaubnis zum 31. Dezember eingestellt. Das Restaurant muss schließen, die Stadthalle darf nicht mehr weiter betrieben werden.

„Wenn wir das machen, wird der Gebäudeteil Stadthalle verfallen – und das wird man auch sehen.“
Ralf Seemann (Bündnis 90/Die Grünen), Beigeordneter der Stadt,

Auch wenn sich die Ausschüsse und der Stadtrat dafür entschieden, die 650.000 Euro teuren Maßnahmen durchführen zu lassen, bedeute das eine Bauzeit von etwa sechs Monaten, in denen das Restaurant zu sei. Dabei gehe man von einem „best case“, dem besten Fall, aus, so Seemann. Das alles werde allerdings nur dann umgesetzt, wenn der Gastronom dem neuen Pachtvertrag der Stadt mit geänderten Rahmenbedingungen zustimme.

Eine Trennung der beiden „ineinander verwobenen“ Gebäudeteile sei nicht leicht, führte Andreas Galemann, Sachverständiger für Brandschutz, aus. Werde eine Brandschutzwand eingezogen, könne die Stadthalle nicht einfach abgerissen werden. Dann müsse auch das Casinogebäude noch einmal angefasst werden. Doch die vorgestellte Lösung stehe der Stadt Neuwied für die kommenden 30 Jahre zur Verfügung, so Galemann. „Wenn wir das machen, wird der Gebäudeteil Stadthalle verfallen – und das wird man auch sehen“, gab Seemann zu bedenken.

Die Forderung nach einer ganzheitlichen Betrachtung kam aus dem Gremium, nach einer Komplettsanierung, anstelle der „Flickschusterei“, wie es Uwe Siebenmorgen (SPD) nannte. Diese Lösung bedeute, dass das historische Gebäude für Jahre leer stehe, erklärte Seemann mit Hinweis auf die Deichkrone. Es müsse Ziel sein, das Gebäude zu erhalten, war der Kosens aus dem Ausschuss.

Schließlich verwies das Gremium das Thema zurück in die Fraktionen. In der Sitzung des Haupt- und Personalausschusses am Dienstag, 24. Juni, um 17.30 Uhr steht es wieder auf der Tagesordnung. Auch der Sachverständige Andreas Galemann wird dort noch einmal für Fragen zu Verfügung stehen.

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