Das erste Ombrae-Großdisplay Europas der Firma ASAS zieht die Blicke bei "La Mer" in Niederbieber auf sich
Neues Großdisplay am Unterwasserrestaurant „La Mer“: Seestern und Co. erwachen auf Schild zum Leben
OB Jan Einig mit Burkhard und Petra Weller, den Töchtern Laura und Sina sowie Fred Häring und Can Çorapçioglu von ASAS vor dem neuen Display. Fotos: Rainer Claaßen
Rainer Claaßen

Niederbieber. Familie Weller aus Niederbieber ist umtriebig: Wo früher nur ein paar Fischteiche Angelfreunde anlockten, gibt es inzwischen mehrere attraktive Angebote. Neben dem Frischfischverkauf in der Seefischhalle und einem Imbiss zieht seit einigen Jahren das Unterwasserrestaurant „La Mer“ Gäste an. Viele nehmen lange Anfahrten in Kauf, um hier mit Blick auf das Großaquarium zu speisen. Wer die Wellers kennt, wundert sich nicht, dass sie den Lockdown genutzt haben, um das Restaurant aufzuwerten, wir berichteten über die neue Solarstromanlage. Nun ist die Außenterrasse fertig, und ein innovatives Großdisplay dient als Blickfang.

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Die Idee dazu wurde bei einem Treffen im Fischimbiss geboren. Hier erzählte Inhaber Burkhard Weller davon, dass das Ordnungsamt ihm keine Genehmigung für das ursprünglich geplante Videodisplay erteilen wollte. Zufällig war auch Fred Häring, Director Business Development der ASAS GmbH anwesend. Der türkische Aluminium- und Kunststoffspezialist hat Ende 2018 das ehemalige Thyssenkrupp/Rasselstein-Werk übernommen, um hier sein europäisches Servicecenter aufzubauen. Häring hatte einen alternativen Vorschlag: ASAS vertreibt exklusiv in Europa und Asien eine Display- und Fassadenlösung, die vom kanadischen Architekten und Künstler Roderick Quin entwickelt wurde. Das System heißt Ombrae Skypanel und wird unter anderem in den Metropolitan Towers in Vancouver und bei der Commonwealth Bank in Sydney eingesetzt.

Der Effekt lässt sich schwer beschreiben: Wechselt der Betrachter den Standort oder das Licht den Einstrahlwinkel, ändert sich der Bildeindruck. Fährt man an einer mit Ombrae verkleideten Fassade vorbei, bekommt man den Eindruck, das Gebäude wäre lebendig. Burkhard Weller erzählt: „Von der Idee war ich sofort angetan. Obwohl ich mir zuerst nicht wirklich vorstellen konnte, wie das Resultat aussehen würde, haben wir in der Familie schnell entschieden: So kann das passende Werbeschild für unser Restaurant produziert werden.“ Zunächst musste allerdings noch ein passendes Layout entwickelt werden – immer in Verbindung mit dem Erfinder in Kanada und dem Produzenten in der Türkei. Auch das Ordnungsamt musste überzeugt werden, dass das Display nicht zu viel Aufmerksamkeit vorbeifahrender Autofahrer auf sich zieht. „Die haben zuerst auch nicht verstanden, um was es hier genau geht. Das musste ich ziemlich ausführlich erklären, um die Genehmigung zu erhalten.“ ergänzt Weller. Außerdem waren noch aufwendige Planungen für die Halterungen des 600 Kilogramm schweren Displays, das aus 26 eloxierten Aluminiumtafeln mit 3 Millimeter Wandstärke besteht und in dem insgesamt 52.000 Stanzungen von je 25 Millimetern Durchmesser eingebracht wurden. Pünktlich zur Eröffnung der Außenterrasse, war dann alles aufgebaut. Als Erster konnte Burkhard Weller das Resultat in Augenschein nehmen. Er erinnert sich: „Noch beim Auspacken war ich skeptisch. Aus der Nähe wirkten die einzelnen Panels nicht besonders beeindruckend. Doch als ich das 70 Quadratmeter große Panel dann zum ersten Mal bei Sonnenschein aus der Distanz gesehen habe, war ich wirklich begeistert. Es war nicht gerade günstig – aber meiner Meinung nach ist es den Preis wert. Zum offiziellen Einweihungstermin kam auch Oberbürgermeister Jan Einig nach Niederbieber, und auch ihm gefiel die Innovation. Der Zeitung gegenüber erklärte er: „Natürlich bin ich etwas stolz, dass die erste Installation dieser Art in Europa hier in Neuwied zu finden ist. Und sie sieht wirklich gut aus. Damit wird auch das Unternehmen ASAS hier in der Region bekannter. Vielleicht gibt es ja schon bald weitere Projekte dieser Art.“ Details dazu wollte Fred Häring von ASAS noch nicht verraten – zumindest habe es aber schon weitere Vorgespräche gegeben.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann das Ombrae-Skypanel vom Kreisel zwischen Niederbieber und Torney aus anschauen. Besonders intensiv ist die Wirkung am frühen Morgen und während der Abenddämmerung. Bald soll das Schild dank einer Effektbeleuchtung auch nachts die Blicke auf sich ziehen. Danach darf man gespannt sein, welche Idee Burkhard Weller als nächstes in ihren Bann zieht.

Von unserem Mitarbeiter Rainer Claaßen

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