Michael Leibauer sorgt bis zu seiner Pension für Sicherheit in seinem Heimatort
Neuer Bezirkspolizist in Feldkirchen, Irlich und Leutesdorf: Michael Leibauer sorgt für Sicherheit
In der AWO-Tagesstätte in Feldkirchen ist der neue Bezirksbeamte der Polizei, Michael Leibauer regelmäßig zu Sprechstunden oder Vorträgen über Einbruchsschutz anzutreffen.
Rainer Claaßen

Feldkirchen/Irlich/Leutesdorf.  Er ist immer nah bei den Bürgern, schlichtet Streitigkeiten und berät in Sachen Einbruchsschutz: Der neue Bezirksbeamte Michael Leibauer berichtet über seine tägliche Arbeit in seinem Heimatort. 

Spricht man ihn darauf an, dass die Menschen Polizeibeamten heute mit deutlich weniger Respekt begegnen als in der Vergangenheit, bestätigt Polizeihauptkommissar Michael Leibauer diese Wahrnehmung. Persönlich sind ihm in diesem Bezug dramatische Erlebnisse aber bisher weitgehend erspart geblieben. Das verwundert nicht, denn der erfahrene Polizist, der seit Anfang des Jahres als Bezirksbeamter für die Stadtteile Feldkirchen und Irlich sowie die Ortsgemeinde Leutesdorf zuständig ist, vermittelt einen Eindruck von ruhiger Souveränität – eine hervorragende Voraussetzung für seine aktuelle Aufgabe.

40 Prozent der Dienstzeit ist Dokumentation

Etwa 60 Prozent seiner Dienstzeit würde er nach Möglichkeit gern in den drei Ortschaften verbringen – die restliche Zeit ist für Dokumentationen reserviert. Oft ist er zu Fuß unterwegs, und bekommt so schnell mit, wenn es etwas Auffälliges gibt. Natürlich können Bürger ihn dabei auch ansprechen. Er erklärt: „Ich stelle immer wieder fest, dass die Hemmschwelle, sich mit einem Anliegen auf einer Polizeiwache zu melden, relativ hoch ist. Ist man so wie ich im Ort unterwegs, sprechen einen die Menschen viel schneller an – so erfährt man viel besser, was tatsächlich gerade los ist.“

„Ich habe den Eindruck, dass die Menschen nicht mehr genug miteinander sprechen.“
Michael Leibauer muss häufig Streitigkeiten unter Nachbarn schlichten.

Insgesamt geht es in den drei Orten recht ruhig zu – meistens sind es Nachbarschaftsstreitigkeiten, zu denen Leibauer hinzugerufen wird und die sich in der Regel im Dialog lösen lassen. „Ich habe den Eindruck, dass die Menschen nicht mehr genug miteinander sprechen. Sicher kommt aktuell eine gewisse Dünnhäutigkeit durch die anhaltende Pandemie-Situation hinzu. Da kommt es unter Nachbarn auch schon mal zu Sachbeschädigungen“, erklärt Leibauer.

Ein Talent im Streitschlichten

Er hat in dieser Tätigkeit schon Erfahrung – zuvor war er in gleicher Position einige Jahre lang in Rengsdorf im Einsatz. Die Versetzung kommt ihm sehr entgegen, da er schon seit beinahe 40 Jahren selbst in Feldkirchen wohnt. Dass er ein Talent zum Schlichten hat, kommt nicht von ungefähr: Bevor er sich für den Berufseinstieg bei der Bundespolizei – damals noch Bundesgrenzschutz – entschied, spielte er mit dem Gedanken, ein Studium im sozialen Bereich zu absolvieren. Ein freiwilliges soziales Jahr machte er im Kinderheim Arenberg. Seinem Engagement für Jugendliche ist er bis heute treu geblieben. So war er unter anderem lange Zeit als Jugendtrainer beim SV Feldkirchen aktiv. Die Verwurzelung im Ort hilft ihm natürlich bei seinem Job. Er kennt nicht nur die Ortschaften ganz genau, sondern auch viele der Einwohner.

Wer ein persönliches Anliegen an die Polizei hat, muss nicht darauf warten, Leibauer auf einem seiner Streifengänge zu begegnen: Jeden Dienstagnachmittag gibt's in der AWO-Tagesstätte in Feldkirchen von 14 bis 16 Uhr eine Sprechstunde. Die Räume stehen dem Beamten auch sonst grundsätzlich jederzeit zur Verfügung. Wer also ein Gespräch sucht, muss Leibauer also nicht zu sich nach Hause einladen.

Experte für Einbruchssicherheit

Solche Besuche machen aber einen wesentlichen Teil seiner Tätigkeit aus. Als ausgebildeter Einbruchssicherheitsberater kann er Empfehlungen aussprechen, was man tun kann, um die eigenen vier Wände besser zu schützen. Gelegentlich wird er bei der AWO auch Vorträge zu diesem Thema geben. Allzu lange können die Bewohner von Irlich, Feldkirchen und Leutesdorf aber nicht von der Erfahrung des Bezirksbeamten profitieren: Am 31.12.2023 wird Leibauer in Pension gehen, und die Position an einen Nachfolger übergeben. Bis dahin freut er sich über den Dienst in seinem Heimatort: „Ich habe diesen Beruf mein Leben lang gern gemacht – dass ich den Abschluss hier machen kann, wo ich auch zu Hause bin, rundet das Berufsleben für mich wunderbar ab.“

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