Beim Bürgerempfang der SPD im vergangenen Jahr war die damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer als Gast des SPD-Ortsvereins in die Aula der Landesschule für Sehbehinderte und Blinde in Neuwied-Feldkirchen gekommen – dementsprechend war da fast kein Platz frei geblieben. Ganz so groß war die Resonanz auf den rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling am Sonntag (23. März) nicht – etwa 100 Besucher begrüßten ihn. Die musikalische Untermalung der Veranstaltung lieferte das Gitarrenduo Jermaine und Sascha Reinhardt.
Die Begrüßung übernahm Regionalgeschäftsführer Janick Helmut Schmitz, der den vergleichsweise späten Termin für den Bürgerempfang damit begründete, dass er nicht im Schatten des Wahlkampfes untergehen sollte. Sein Dank ging an die Mitglieder des Ortsverbandes Feldkirchen, die den Veranstaltungsort mit viel Sorgfalt vorbereitet hatten.

Bezogen auf die Wahlen sagte Schmitz: „Die Menschen haben uns ihr Vertrauen mehrheitlich leider nicht geschenkt – ob in der Stadt oder im Bund. Dafür aber anderen besorgniserregend viel zu viel – nämlich an den Rändern und insbesondere rechts des demokratischen Spektrums.“ Das nimmt die SPD aber als Aufgabe. „Wir dürfen nicht müde werden, uns für ein gemeinschaftliches, tolerantes und vielfältiges und gerne ebenso fröhliches und herzliches Miteinander einzusetzen“, so Schmitz.
„Dass wir heute mit so viel Demokratinnen und Demokraten zusammenkommen, ist ein wirklich beruhigendes Bild.“
Innenminister Michael Ebling
Auch Minister Ebling ging auf die schlechten Wahlergebnisse der Partei ein, betonte aber auch den Zusammenhalt, für den die SPD stehe – und strahlte Zuversicht für die anstehenden Aufgaben aus. „Dass wir heute mit so viel Demokratinnen und Demokraten zusammenkommen, ist ein wirklich beruhigendes Bild“, sagte Ebling. Neben einigen Vertretern der anderen demokratischen Parteien waren diverse Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft gekommen.
In seiner Rede ging Ebling auf Kernthemen des Bundestagswahlkampfes ein: Migration und Anschläge. Ebling betonte, dass in Rheinland-Pfalz viel für die Sicherheit getan werde. Laut Ebling sinkt die Kriminalitätsstatistik, und zugleich ist die Zahl der Polizisten auf 10.000 gestiegen. Als nächstes Ziel hat er die Zahl 10.500 in den Raum gestellt. Bezogen auf Migration hält er eine gelungene Verbindung von Humanität und Ordnung sowie eine klare Sprache für wichtig. Persönlich bedankte er sich für das Engagement des Oberbürgermeisterkandidaten Sven Lefkowitz.
Auch den Katastrophenschutz und das damit verbundene Ehrenamt will er stärken. Eigenlob gab es für das Engagement seines Ministeriums in der Stadt – die neue Australienvoliere im Zoo und einige Bauprojekte im Zentrum wurden vom Land gefördert. Hier soll zukünftig mehr in den Ortsteilen ankommen.

Das Kreistagsmitglied Fredi Winter führte noch ein Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Lana Horstmann und Michael Ebling. Horstmann kündigte an, 2026 erneut für den Landtag kandidieren zu wollen. Die Stadtführung nutzte die Gelegenheit, um mit Ebling über den Ausbau von Gewerbegebieten an der B42 zu sprechen.