Betreuung außerhalb der Kita
Nach Kritik: Lösung für  Kita Gladbach gefunden
Nach heftiger Kritik werden die Gladbacher Kindergartenkinder übergangsweise auf dem Spielplatz neben der Kirche Maria-Himmelfahrt betreut werden.
Jörg Niebergall

Zwei Wochen sollte der Betrieb der katholischen Kita in Gladbach für Sanierungsarbeiten pausieren. Plötzlich wurden daraus vier. Nach harscher Kritik durch die Stadt und Politik hat der Träger nun eine Lösung gefunden.

Für die Betreuung der Gladbacher Kindergartenkinder wurde eine Lösung gefunden. Am Mittwoch hatte die Leitung der Kita den Eltern mitgeteilt, dass sich die Abriss- und Reinigungsarbeiten an dem mäusegeschädigten Hauptgebäude der katholischen Kindertagesstätte verzögern. Der Notbetrieb in den Nebengebäuden, der eigentlich am Montag hätte wieder starten sollen, könne erst zwei Wochen später wieder starten.

Stadtverwaltung und Neuwieder Bündnis hatten Bistum und die verantwortliche Trägergesellschaft Kita gGmbH heftig für ihre plötzliche Kommunikation kritisiert und nachdrücklich eine Alternative gefordert. Ohne diese sei die verlängerte Schließung nicht tragbar.

„Eine solch kurzfristige Mitteilung ohne vorbereitete Lösungsmöglichkeiten ist den betroffenen Familien schlicht nicht zumutbar.“
Martin Hahn, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, Neuwieder Bündnis

„Das geht so nicht. Das ist verantwortungslos“, stellt Martin Hahn, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, im Namen des Neuwieder Bündnisses fest. „Eine solch kurzfristige Mitteilung ohne vorbereitete Lösungsmöglichkeiten ist den betroffenen Familien schlicht nicht zumutbar.“ Die Eltern hätten ein Recht auf Planungssicherheit, und gerade in Krisensituationen sei eine sensible und vorausschauende Kommunikation unerlässlich. Diese habe das Bistum bisher leider in der gesamten Causa rund um den Mäusebefall der Kita und die von der Kirche verschleppte Sanierung des Gebäudes vermissen lassen.

Besonders kritisch sieht das Bündnis die Art der Kommunikation: Dass selbst das städtische Jugendamt über eine solch weitreichende Entscheidung erst aus einem Elternbrief erfährt, sei ein „Kommunikationsversagen“. Hahn betont: „Künftige Maßnahmen dieser Tragweite müssen zwingend mit dem Jugendamt abgestimmt werden, bevor sie an die Eltern kommuniziert werden.“

Nach Gesprächen zwischen der Kita gGmbH und dem Neuwieder Bürgermeister Peter Jung wurde nun eine Übergangslösung gefunden. In der kommenden Woche sollen die Kinder in Gladbach auf dem Spielplatz neben der Kirche Maria-Himmelfahrt betreut werden. In der darauffolgenden Woche werden die Gruppen in der Zooschule unterkommen. Die Kosten für den Transport dorthin werden übernommen.

Bereits im April hatte das Bistum darüber informiert, dass der Notbetrieb der Kita zwei Wochen pausieren muss, damit eine Trockenbaufirma durch die Mäuse belastetes Material entfernen kann und die Räume anschließend durch eine Fachfirma gereinigt und desinfiziert werden können.

Verzögerung bei Arbeiten und die

Die Kita gGmbH erklärte auf Nachfrage die plötzliche Verlängerung auf vier Wochen dadurch, dass die Abrissarbeiten im Hauptgebäude länger dauern und erst nächste Woche beendet werden. Die mit der Desinfektion beauftragte Firma könne wegen betriebsinterner Termine erst in der darauffolgenden Woche mit den Arbeiten beginnen.

Zusätzlich habe man darauf gehofft, dass während der Desinfektion der Betrieb in den Nebengebäuden doch weiterlaufen könne. Dass dies nicht möglich ist, sei erst in dieser Woche durch das Gesundheitsamt mitgeteilt worden. „Die Information des Gesundheitsamtes erhielten wir am Dienstag. Am nächsten Tag wurden die Eltern informiert“, so die Kita gGmbH.

Top-News aus der Region