Nach Einbruchsserie in Unkel: Polizei gibt Tipps, wie man sich vor ungebetenem Besuch schützen kann
Nach Einbruchserie in Unkel: Einbrechern das Leben schwer machen
Gestelltes Symbolbild Einbruch
Die Polizei gibt viele Tipps, damit Einbrecher auch mit einem Brecheisen keine Chance haben. Symbolfoto: Philipp von Ditfurth/picture alliance/dpa
Philipp von Ditfurth. picture alliance/dpa

Unkel/Kreis Neuwied. Die Polizei gibt Tipps, wie man sich vor ungebetenem Besuch schützen kann.

Lesezeit 3 Minuten

Die Tage werden kürzer, die „dunkle Jahreszeit“ ist da – vor allem, wenn am Sonntag die Uhr umgestellt wird. Traditionell steigt in dieser Zeit die Zahl der Einbrüche. Das jüngste Beispiel einer ganzen Serie von Wohnungseinbruchsdiebstählen in Unkel zeigt, dass Achtsamkeit geboten ist – und auch, dass es nicht nur in der so oft zitierten „dunklen Jahreszeit“ zu Einbrüchen kommen kann, da die Fälle teils bis ins Frühjahr zurückreichen.

Rückblick: Anfang Oktober informierte das Polizeipräsidium Koblenz in einer Pressemitteilung darüber, dass ein Unbekannter in ein videoüberwachtes freistehendes Einfamilienhaus in der Siebengebirgsstraße in Unkel eingebrochen sei. Der Täter durchwühlte die Wohnräume und entwendete Bargeld sowie Schmuckstücke im Wert von mehreren Tausend Euro. In der Mitteilung hieß es, dass sich solche Vorfälle in Unkel häufen würden, die auf den gefilmten Täter zurückzuführen sein könnten. Er wurde von der Polizei als 25 bis 40 Jahre alt, West- oder Südosteuropäer, schlank, Brillenträger mit dunklem Vollbart und glatt rasierter Wangen- und Halspartie beschrieben.

Eine auffällige Steigerung

Unsere Zeitung hat beim Präsidium nachgefragt, über wie viele Wohnungseinbrüche in Unkel wir sprechen. Die Antwort: „In der Zeit vom 22. März bis 20. September kam es zu einer auffälligen Steigung an Wohnungseinbruchsdiebstählen in Unkel. Die Anzahl der Taten liegt im niedrigen zweistelligen Bereich.“ Zum Vergleich: Zwischen 2020 und 2023 habe es in Unkel zwei bis drei Einbrüche pro Jahr gegeben, gibt die Polizei weitere Zahlen preis. Der entstandene Gesamtschaden – also zerstörte Türen/Fenster sowie Diebesgut – liegt laut Polizei im unteren fünfstelligen Eurobereich. Tatorte waren sowohl im Unkeler Stadtkern als auch im südöstlichen Teil nahe der B 42. Weitere Details möchte das Präsidium aus ermittlungstaktischen Gründen nicht geben.

Aber die Polizei betont, dass die Aufnahmen der Überwachungskameras des jüngsten Falles der Serie für die Ermittlungen hilfreich seien. „Im Allgemeinen sind Aufnahmen von Überwachungskameras, die einen Täter oder eine Täterin bei der Tatvorbereitung oder -begehung aufzeichnen, ein probates Mittel zur Täteridentifizierung“, heißt es aus dem Koblenzer Präsidium. Daher sei es aus polizeilicher Sicht zu empfehlen, Kameras zur Überwachung des eigenen Grundstücks zu nutzen. „Zum einen stellt es einen ,abschreckenden' Charakter für die potenzielle Täterschaft dar, da ein erhöhtes Entdeckungsrisiko besteht. Zum anderen liefern die Aufzeichnungen im Falle eines Einbruchs wertvolle Beweise, die der Tataufklärung dienen können. Außerdem steigert eine Überwachungskamera gegebenenfalls auch das persönliche Sicherheitsgefühl“, teilt die Polizei mit.

Diverse Tipps zum Schutz

Aber nicht nur Kameras seien zum Einbruchsschutz sowie zur -aufklärung ein probates Mittel. Auf der Internetseite der Polizei Rheinland-Pfalz gibt es einige Informationen über Vorbeugung von und Verhalten bei Wohnungseinbrüchen. So seien etwa mechanische sicherungstechnische Einrichtungen wie geprüfte einbruchshemmende Türen, Fenster und Alarmanlagen ebenfalls dazu geeignet, sich vor unliebsamem Besuch zu schützen.

Dazu gibt es laut der Polizei Rheinland-Pfalz eigens polizeiliche Beratungsstellen, die einen Beratungsservice bieten und Maßnahmen zur Eigenvorsorge unterstützen. Die Fachberater der Polizei stellen auch vor Ort Schwachstellen am Haus fest und machen konkrete Sicherungsvorschläge. Um Kosten zu sparen, sollte diese Hilfe gerade bei Neu- und Umbauten sowie bei Renovierungsmaßnahmen möglichst frühzeitig in Anspruch genommen werden. Der Einsatz von Sicherungstechnik müsse angemessen, durchdacht und sinnvoll aufeinander abgestimmt sein.

Einbruchschutz sollte laut den Hinweisen der Polizei aber nicht erst an Ihrer Haustür beginnen. „Achten Sie darauf, Ihr gesamtes Grundstück vor dem Betreten ungebetener Gäste zu sichern“, betonen die Sicherheitsexperten. Und falls es doch zu einem vollzogenen Einbruch kommt, sei eines wichtig: Schmuck, Bargeld, teure technische Kleingeräte sollte nicht griffbereit auf dem Tisch liegen, warnt die Polizei.

Infos zum Einbruchsschutz und Kontakt zu den Beratungsstellen: https://www.ku-rz.de/gegeneinbrecher

Top-News aus der Region