An zahlreiche Stellen hat sich Benzel bereits mit umfangreichen Anfragen gewendet. Unter anderem geht es um eine Fläche am Spielplatz „Auf dem Leitzberg“. „Praktisch jegliche dort vorhanden gewesene, langjährig gewachsene Vegetation, die kein dickerer Baumstamm war sowie sämtliche darin befindliche Fauna wurde zerschreddert“, klagt der Jurist. Auch im Bereich des Spielplatzes in Richtung der Straße „Im Vogelsang“ in Orsberg kritisiert er die Entfernung von Brennnesseln, die als Futterpflanze für Schmetterlinge dienten, und Brombeerhecken, die aus seiner Sicht Insekten Nahrung lieferten sowie Rückzugsbereich für Kleintiere und Vögel waren.
Benzel wohnt selbst in der Straße Appollinarisblick und berichtet, dass der Platz rund um den Spielplatz von einer Vielzahl von Vögeln, Igeln, Mardern, Kleintieren, Insekten, Hasen oder Kaninchen, Rehen, Füchsen, Wildschweinen und Fledermäusen genutzt wurde. „Dieses recht großflächige Biotop wurde durch die von der Gemeinde zu verantwortenden Schnittarbeiten massiv geschädigt, wenn nicht gar vernichtet“, klagt er. Zudem moniert er, dass dabei auch drei im Bebauungsplan als im Bestand geschützte Flächen betroffen sind.
Hirzmann weist das zurück. Bei einer Begehung mit der unteren Naturschutzbehörde sei klar geworden, dass die Ortsgemeinde „in zwei Bereichen nicht tätig geworden ist“ und bei dem dritten „die Grenze verletzt worden ist“. Allerdings waren die im Bebauungsplan vermerkten und zu erhaltenden heimischen Hölzer nach seinen Angaben überhaupt nicht mehr da und stattdessen alles mit Brombeerhecken überwuchert. Jetzt soll bergseitig des Spielplatzes „Auf dem Leitzberg“ eine Streuobstwiese entstehen, die vom Kreis finanziell gefördert wird, erläutert der Ortsbürgermeister.
Der Spielplatz selbst soll – auf Anregung von Eltern – mit neuen Spielgeräten und dafür notwendigen Fallschutzflächen ausgestattet werden. Eingezäunt wurde er bereits, Erpel hatte da laut Hirzmann mit seinen Spielplätzen im Vergleich zu den Nachbarorten in der VG Unkel Nachholbedarf. Zumal auch regelmäßig Wildschweine und Hunde zu Besuch waren, wo eigentlich Kinder spielen sollen.
Der Ortsbürgermeister gibt zu, dass die Ecke beim Bauhof der Gemeinde ein bisschen vom Radar verschwunden war, aber mit den Plänen wieder in den Fokus gerückt ist. Und weil der Schreitbagger ohnehin im Ort war, um das Rheinufer zu säubern, hatte Hirzmann dann sein Okay gegeben, die Fläche am Spielplatz „blank zu machen“ – in der erlaubten Winterzeit. Auf drei weiteren Privatgrundstücken in der Ecke wurde ebenfalls der Bewuchs entfernt, weil diese bebaut werden sollen, erläutert Hirzmann. Er verweist darauf, dass er quasi als erste Amtshandlung als Ortsbürgermeister eine Zwiebelsetzmaschine gekauft hat, damit Blühstreifen angelegt werden können. Auch Blumenwiesen sind geplant, um den Insekten in Erpel genug Nahrung zu bieten.
Bei der Eiche am Spielplatz „Auf dem Leitzberg“ kritisiert Benzel, dass Äste vollständig und teils bis zum Stamm entfernt wurden, die „im Bereich der Schnittstellen gesund waren“. Laut Hirzmann hat ein beauftragtes Unternehmen Totholz aus der Eiche entfernt. „Am Ende stand ragte in Kopfhöhe in den Spielplatz hinein das gesunde Reststück eines Astes“, erläutert der Ortsbürgermeister. „Das war uns zu riskant, deswegen wurde das auch noch entfernt.“
Am Montag, 21. März, beschäftigt sich der Ortsgemeinderat um 19.30 Uhr im Bürgersaal im öffentlichen Sitzungsteil mit den beiden Anträgen von Benzel. Zudem geht es unter anderem um die Grundsteueranhebung. ys