Vogelkot ist ein Problem
Möwen verunreinigen neue Uferanlage in Neuwied
Möwen sind auch in Neuwied ein Problem. Diese fotografierte Gerd Küchenhofen aus Koblenz bei einem Spaziergang am Moselufer.
Gerd Küchenhofen

Die neue Uferanlage von Neuwied ist eine Bereicherung für die Stadt - doch sie zieht nicht nur Spaziergänger, sondern auch Möwen an. Und die hinterlassen viel Dreck.

Der Frühling lockt nach draußen, der Sonntagsspaziergang führt zum Rheinufer – doch am Wegesrand sorgt die Verschmutzung der Wege durch Vogelkot für weniger gute Laune bei dem einen oder anderen Bürger. Mit diesem Problem beschäftigt sich nun der Ortsbeirat Innenstadt, wo Gremiums- und „Ich tu's”-Mitglied Doris Vockel das Thema bereits im vergangenen November auf die Tagesordnung gesetzt hat. Das Ergebnis: Die Servicebetriebe Neuwied (SBN) wurden aktiv und reinigen seither regelmäßig die Wege. Allerdings, so die Aussage Vockels, mit durchwachsenem Erfolg.

Größeres Problem als in Koblenz und Mainz?

„Die neue Uferanlage sieht sehr schön aus”, betont Vockel, doch sei beim Spazierengehen immer wieder aufgefallen, dass der Boden unterhalb des Geländers sehr zugekotet sei. Bei dem alten Geländer habe es dieses massive Problem nicht gegeben, resümiert das Ortsbeiratsmitglied, das sich auch andernorts in Koblenz und Mainz ein Bild machte, wo sie allerdings keine Kotspuren in diesem Ausmaß feststellte.

Vonseiten der Stadt dagegen wird das Problem nicht als überdurchschnittlich stark wahrgenommen. Das bekräftigt auch Pressesprecher Ulf Steffenfauseweh: „Wir können sagen, dass uns diesbezüglich kaum Beschwerden von Bürgern erreichen.” Auch stelle man keine steigende Tendenz – auch nicht bei der Verschmutzung durch Nil- und Kanadagänse – fest. Dennoch sei einzuräumen, dass ein Thema dieser Art immer sehr stark von der subjektiven Sichtweise abhänge.

Vogeldreck am Rhein-Ufer
Doris Vockel

Nach Ansicht des Ortsbeirats Innenstadt seien hauptsächlich Möwen für die Verschmutzung verantwortlich, deren Kot in regelmäßigen Abständen von der SBN beseitigt werde. „Nach meinem Eindruck reinigen die SBN immer montagmorgens und bei Bedarf”, sagt Vockel. Allerdings werde selten am Folgetag gereinigt, sodass der Kot häufig auch mehrere Tage auf dem Boden bleibe. „Die SBN reinigen gründlich, aber der Kot ist einfach sehr hartnäckig oder sogar aggressiv”, gibt Vockel zu bedenken.

Dreck ist hartnäckig

Dass es sich bei den Verschmutzungen um hartnäckige Flecken handelt, weiß man auch bei der Stadt, daher seien die Servicebetriebe auch beauftragt, die Treppe, das Geländer und die Durchgänge durch den Deich regelmäßig einer Nassreinigung zu unterziehen. Allerdings handele es sich nun einmal um Tiere, und deren Hinterlassenschaften seien nur bedingt kontrollierbar.

Möwen am Rhein-Ufer
Doris Vockel

Für Vockel und den Ortsbeirat gilt es dennoch zu überlegen, wie man das Problem besser in den Griff bekommen könnte: „Ich bin ja keine Expertin. Ob man eventuell am Geländer etwas verändert und eine kleine Stachelleiste anbringt, wie es viele Hauseigentümer an ihren Dachfirsten haben?”, regt Vockel an.

Ob dies wirklich eine Lösung wäre, bleibt abzuwarten. Fest steht allerdings, dass das Thema sicher nicht zum letzten Mal auf der Tagesordnung stand.

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