Kreis Neuwied
Mehr Gewerbesteuer als befürchtet

Kreis Neuwied - Die 62 Städte und Gemeinden des Kreises Neuwied verbuchen 2010 insgesamt mehr Gewerbesteuereinnahmen als zu Jahresbeginn erwartet. Allerdings ist das Bild uneinheitlich. Nicht jeder Ort schneidet nach aktuellem Stand besser ab, als es die Kämmerer in den Haushaltsplänen prognostiziert hatten. Die beiden größten Gewinner sind Bad Hönningen und Puderbach, während Neustadt und Rengsdorf Einbrüche verkraften müssen.

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Kreis Neuwied – Die 62 Städte und Gemeinden des Kreises Neuwied verbuchen 2010 insgesamt mehr Gewerbesteuereinnahmen als zu Jahresbeginn erwartet. Allerdings ist das Bild uneinheitlich. Nicht jeder Ort schneidet nach aktuellem Stand besser ab, als es die Kämmerer in den Haushaltsplänen prognostiziert hatten. Die beiden größten Gewinner sind Bad Hönningen und Puderbach, während Neustadt und Rengsdorf Einbrüche verkraften müssen.

Allgemein waren die meisten Finanzabteilungen mit ihren Planansätze gegenüber dem Vorjahr deutlich heruntergegangen. Schließlich treffen die Gewerbesteuerzahlungen mit Verzögerung ein, sodass das Haushaltsjahr 2010 noch von der Wirtschaftskrise gekennzeichnet ist. Verbesserungen bedeuten also in den meisten Fällen lediglich, dass es besser ausgeht als ursprünglich befürchtet.

Doch blicken wir konkret in die Stadt Neuwied und die einzelnen Verbandsgemeinden:
Stadt Neuwied: Laut Pressesprecher Gerhard Jung zeichnet sich ein leicht positiver Trend ab. Gerechnet hatte man in der Stadt damit, 18 Millionen Euro einzunehmen, es werden jetzt wohl 18,5 Millionen.

VG Asbach: Wie Büroleiter Gisbert Becker erläutert, waren die Planansätze gegenüber 2009 bereits deutlich niedriger. Trotzdem muss Neustadt einen weiteren Rückgang hinnehmen. Statt 2,732 Millionen werden es nur 1,91 Millionen Euro. „Nicht so einfach zu kompensieren“, attestiert Becker. In den anderen Gemeinden gibt es dagegen leichte Verbesserungen: Die 8,55 Millionen Euro die Kreis-Krösus Windhagen einnehmen wird (Plan: 8,27 Millionen) sind aber im Langzeitvergleich wenig für die Gemeinde. In Buchholz werden die Einnahmeerwartungen übertroffen (2,1 statt 1,6 Millionen Euro).

VG Rengsdorf: Die Entwicklung ist positiv: Statt geplanter 4 Millionen Euro spülen die Betriebe 5,2 Millionen Euro in die Kassen, berichtet Kämmerer Eckhardt Henn, der betont, dass damit die Steuerkraft gegenüber 2009 trotzdem „deutlich gesunken“ ist. Das gilt im Besonderen für die Gemeinde Rengsdorf, die einen Einbruch von rund 25 Prozent gegenüber der Haushaltsplanung verkraften muss. Die anderen Gemeinden können dies kompensieren.

VG Waldbreitbach: Während Hausen derzeit rund 30 Prozent schlechter als prognostiziert liegt, verzeichnen Breitscheid, Datzeroth und Waldbreitbach prozentual teils kräftige Zuwächse.

VG Linz: Kämmererin Dagmar Stirba berichtet davon, dass die Ansätze ziemlich genau getroffen werden. „Kleinere Steigerungen gibt es, aber nicht so, dass ich Hurra schreien könnte.“

VG Puderbach: Alle Gemeinden liegen über den Ansätzen. Vor allem in Puderbach sieht es sehr gut aus: Statt 411 000 fließen 704 000 Euro in die Gemeindekassen. Auch die Dernbacher dürfen sich auf 815 000 statt geplanter 699 000 Euro freuen.

VG Unkel: Kämmerer Volker Berg teilt mit, dass die befürchteten Einbußen durch die Krise eingetroffen seien. Deshalb habe sich die vorsichtige Planung bestätigt. Lediglich in Erpel sieht es besser als gedacht aus: Die Gemeinde nimmt 248 000 statt 142 000 Euro ein.

VG Dierdorf: Hier sieht es schlecht aus: 2,8 Millionen hatte Kämmerer Jürgen Weber insgesamt für die Orte der Verbandsgemeinde angesetzt, nach aktuellem Stand werden es aber nur 2,2 Millionen Euro. „Wir waren es schon vorsichtig angegangen, aber es ist leider noch weniger geworden,“ kommentiert Weber.

VG Bad Hönningen: „Entgegen dem landläufigen Trend ist die Steuerkraft insgesamt gestiegen“, kann Finanzabteilungsleiter Ulrich Simon verkünden. Besonders positiv: Die Stadt Bad Hönningen nimmt wohl 3,071 Millionen Euro ein. Dabei waren die angesetzten 2,5 Millionen Euro im Langzeitvergleich schon eine hohe Summe. Auch die anderen drei Gemeinden liegen über der Prognose.

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