Am 14. Februar wurde ein Mann in einem Regionalexpress zwischen Linz und Neuwied brutal angegriffen – doch ein anderer Reisender kam ihm zur Hilfe. Für seinen außergewöhnlich couragierten Einsatz ist der 32-jährige Khaled Hajouli jetzt gewürdigt worden. Seit elf Jahren lebt Hajouli in Deutschland.
Der Vorfall ereignete sich im Zug RE 8 in Höhe von Rheinbrohl. Ein 30-jähriger Fahrgast wurde plötzlich von einem 26-jährigen Mann attackiert. Gewaltsam wollte er ihm das Handy entreißen. Nachdem sich der Täter maskiert hatte, schlug er unvermittelt mit den Fäusten auf sein Opfer ein.
Nur Khaled Hajouli griff ein
Während die übrigen Fahrgäste angesichts der brutalen Attacke geschockt reagierten, griff Khaled Hajouli ein. Mit großem Mut und entschlossener Haltung stellte er sich dem Angreifer entgegen, überwältigte ihn und verhinderte so weiteren Schaden für das Opfer, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Durch sein schnelles und selbstloses Handeln gelang es Hajouli, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Er konnte den Angreifer überwältigen und drängte ihn vom Opfer weg, um dieses aus der Gefahrenzone zu bringen, schildert die Polizei auf Anfrage unserer Zeitung. Als der Zug an der nächsten Haltestelle anhielt und sich die Tür öffnete, nutzte der Täter die Gelegenheit zur Flucht und verließ den Zug. Er wurde jedoch kurze Zeit später festgenommen.
Von Aleppo in den Kreis Neuwied
Hajouli ist vor elf Jahren als Flüchtling aus Syrien, wo er in Aleppo lebte, nach Deutschland gekommen. Mittlerweile wohnt er im Kreis Neuwied, ist berufstätig und wird als freundlich sowie gut integriert beschrieben, so die Polizei. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befand er sich vermutlich entweder auf dem Heimweg oder auf dem Weg zur Arbeit.
Bei einer feierlichen Ehrung am Dienstag, 13. Mai, bei der Polizeiinspektion Linz wurde Hajouli eine Urkunde überreicht, die vom Polizeipräsidenten persönlich ausgestellt worden war. Als kleines Zeichen des Dankes erhielt er einen Polizeiteddy als Zeichen für Zivilcourage und Mitmenschlichkeit.