Bündnis fordert Pragmatismus
Mäuseproblem: Neuwieder Politik will Kita-Lösung im Ort
"Die Kita Gladbach darf nicht geschlossen werden." Gladbacher Eltern fordern eine Lösung im Ort. So sieht es auch das Neuwieder Bündnis.
Jörg Niebergall

Seit Tagen ist die Kita Maria Himmelfahrt in Gladbach geschlossen, weil sich dort Mäuse eingenistet haben. Der Betrieb ist nur stark eingeschränkt möglich. Das Neuwieder Bündnis setzt sich nun für eine Lösung in Gladbach ein.

Die Schließung der katholischen Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt in Gladbach wegen eines massiven Mäusebefalls hat viele Familien hart getroffen. Stadtverwaltung, Kita-Träger und das Neuwieder Bündnis arbeiten unter Hochdruck an einer Übergangslösung.

„Unser oberstes Ziel ist es, eine tragfähige, ortsnahe Übergangslösung zu finden, die kurzfristig eine Betreuung der Kinder ermöglicht – unbürokratisch und pragmatisch“, erklären die Fraktionsvorsitzenden von CDU, Grünen, BSW, FWG und FDP in einer Pressemitteilung. Gemeinsam mit Bürgermeister Peter Jung und der Verwaltung erwägt das Bündnis derzeit konkrete Optionen. Nachdem eine Betreuung in anderen Neuwieder Kitas sichergestellt werden konnte, soll nun ein Interim in Gladbach selbst gefunden werden. Denkbare Varianten sind eine Zwischenlösung im katholischen Pfarrheim, in der Festhalle oder eine Containeranlage auf dem Gelände der Kita oder der nahe gelegenen Sportanlage.

„Eine Lösung muss sicher und pragmatisch sein.“
Martin Hahn, Fraktionsvorsitzender der Neuwieder CDU

„Das wird sich nicht in einer Zwei-Tages-Aktion beheben lassen“, sagt Martin Hahn, Fraktionsvorsitzender der CDU. Er appelliert an alle verantwortlichen Stellen: „Eine Lösung muss sicher und pragmatisch sein.“ Hahn betont, dass die Betreuung der Gladbacher Kinder in anderen Stadtteilen nur eine kurzfristige Überbrückung in Ausnahmefällen darstellen dürfe.

Parallel dazu soll das Bistum schnell Klarheit und Transparenz über den baulichen Zustand der Einrichtung schaffen. „Der Sanierungsbedarf des Kita-Gebäudes muss umgehend ermittelt werden, damit wir überhaupt eine Vorstellung bekommen, welche Maßnahmen, Zeitabläufe und finanziellen Aufwendungen erforderlich sind“, fordern die Bündnisfraktionen. Nur so könne eine fundierte Entscheidung darüber getroffen werden, wie und wann die Kita wieder in Betrieb genommen werden kann. Alle Beteiligten sehen die langfristige Notwendigkeit einer Kita in Gladbach.

Zugleich werfen die Umstände der Schließung Fragen zum bisherigen Umgang mit der Immobilie auf. Vieles deute darauf hin, dass der bauliche Zustand der Kita nicht über Nacht entstanden ist. „Ob hier Sanierungen möglicherweise über Jahre verschleppt wurden und dadurch jetzt Mehrkosten entstehen, muss offen und ehrlich geprüft werden – auch im Hinblick auf mögliche Versäumnisse des Trägers“, schreibt das Ratsbündnis.

Klar ist: Die Verantwortung für die bauliche Unterhaltung der Einrichtung liegt bei der katholischen Kirche als Eigentümerin und Betreiberin der Kita. „Die Verantwortung darf nicht auf die Stadt oder andere Akteure abgewälzt werden“, machen die Fraktionsvorsitzenden deutlich. „Gerade, weil ähnliche Probleme auch bei anderen katholischen Kitas in Neuwied bekannt sind, braucht es jetzt eine grundsätzliche Bereitschaft des Bistums, Verantwortung zu übernehmen.“

Martin Hahn (CDU), Regine Wilke (Grüne), Dietrich Rühle (FDP), Lars Ebert (FWG) und Tobias Härtling (BSW) betonen in der Erklärung, dass die Betreuungssicherstellung für sie höchste Priorität genießt: „Wir werden Kinder und Eltern nicht im Regen stehen lassen.“

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