Ortsnahe Betreuung geplant
Mäusekot in der Dämmung: Kita Gladbach ausgeräumt
Die Kita in Gladbach wird ausgeräumt. Wann das Gebäude wieder in vollem Maße genutzt werden kann, müssen nun Gutachten zeigen.
Justin Buchinger

Wegen massiven Mäusebefalls wurde das Hauptgebäude der Kita im Neuwieder Stadtteil Gladbach geschlossen. Nun gibt es für die meisten Gruppen konkrete Betreuungslösungen. Wann die Gruppen wieder in die Kita zurückkönnen, müssen nun Gutachten zeigen.

„Die Deckenplatten sind abgenommen. Sie sehen die Nester und Kot in der Dämmung“, beschreibt Martin Hahn, Fraktionsvorsitzender der CDU, den gravierenden Mäusebefall in der katholischen Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt in Gladbach. Das Hauptgebäude der Kita wurde in der vergangenen Woche wegen der Schädlinge durch das Gesundheitsamt geschlossen. Hahn und andere Vertreter des Neuwieder Bündnisses haben sich ein Bild der Zustände gemacht und sich mit Bistum, Gladbacher Eltern und beteiligten Behörden in der Kita getroffen.

„Die Arbeiten sind im vollen Gange“, so Martin Hahn. Die Kita wurde ausgeräumt, und Deckenabdeckungen sind entfernt worden. Das Bistum habe Sanierung und Bestand der Kita verbindlich garantiert. Doch wie lange die Kita geschlossen bleibt, wird erst klar sein, wenn die Problemstellen freigelegt sind und Gutachter die Situation bewerten können. Ab Ende April soll das belastete Material entsorgt werden und das Gebäude durch eine Fachfirma gereinigt und desinfiziert werden. Bis diese Untersuchungen abgeschlossen sind, würden wohl noch einige Wochen vergehen, so Hahn. Auch wird entscheidend sein, ob noch andere Sanierungsarbeiten an dem Gebäude nötig sind.

Nachdem die Einrichtung entfernt wurde, müssen nun die Wand- und Deckenverkleidung, sowie die Dämmung ausgebaut werden.
Justin Buchinger

Wo werden die Gladbacher Kinder nun betreut?

Dass nun vorerst nicht mehr in dem Hauptgebäude der Kita betreut werden kann, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Für die Gladbacher Eltern und Kinder geht es so weiter: Einige Kinder sollen in den kommenden Wochen in anderen Kitas aufgenommen werden. Ein Teil wechselt in die städtische Kita Rommersdorf in Heimbach-Weis, der andere Teil wechselt in andere katholische Kindergärten. Die Turnhalle und der Kleinkinderbereich der Kindertagesstätte in Gladbach sind von dem Mäuseproblem nicht betroffen. Diese Räume bieten Platz, um 32 Kinder weiterhin auf dem Gelände zu betreuen. Jedoch müssen auch diese für die Entsorgungs- und Reinigungsarbeiten zeitweise geschlossen werden.

Übrig bleiben noch die 17 angehenden Schulkinder. Ab dem 28. April soll diese Gruppe in das nahe gelegene Pfarrheim umziehen. Dort werden sie bis zum Ende ihrer Kitazeit in einem Besprechungsraum betreut. Stadt und Träger wollen dies möglich machen. Das Bistum teilt mit, man habe die Betriebserlaubnis dafür beim Landesjugendamt beantragt.

„Es ist wichtig, dass es nun konkret und zügig vorangeht“, sagt Martin Hahn. Es sei gut, dass das Bistum schnell mit den Arbeiten an der Kita begonnen hat. „Auch, weil sie den öffentlichen Druck spüren.“ Dabei sehen er und das Neuwieder Bündnis in erster Linie den Betreiber der Kita auch finanziell in der Verantwortung. Die Probleme seien nicht plötzlich entstanden. „Für mich steht fest, dass wir das Bistum nicht aus dem Obligo entlassen. Das wird kein Prozess von drei Wochen sein.“ Ein Vorteil sei dabei, dass der private Träger nicht an langwierige Ausschreibungsverfahren gebunden ist.

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