Im Rheintor könnte ein "Stadtstrünzer" einziehen
Linzer wollen Künstler und Autoren anlocken: Rheintor soll ein Ort für Kreative bleiben
Das Rheintor ist die Pforte in die Linzer Innenstadt – und soll in Zukunft für kulturelle Zwecke genutzt werden.
Sabine Nitsch

Linz. Das Linzer Rheintor soll neu genutzt werden. Die Arbeitsgruppe „Zukünftige Nutzung des Rheintors“ der Initiative „Linz gestalten – Leben in der Altstadt“ hat sich dazu viele Gedanken gemacht. Als fraktionsübergreifender Antrag sollen die Vorschläge dem Stadtrat vorgelegt werden. Der Kulturausschuss hat die Ideen vorberaten und empfiehlt dem Rat, nach der Sanierung der Fassade im Grundsatz den Vorschlägen der Arbeitsgruppe zu folgen.

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„Das Rheintor ist eines der wichtigsten Baudenkmäler in Linz. Es soll an die bisherige Nutzung durch das Künstlerehepaar Hofer angeknüpft werden“, sagte Dieter Lehmann (SPD), der auch Mitglied der Arbeitsgruppe ist. Er skizzierte die Vorschläge: Der erste Stock mit dem bisherigen Atelier und dem zum Burgplatz hin gelegenen Arbeitsraum soll Ausstellungsraum zum Beispiel für Maler, Fotografen, Blogger, Autoren, Musiker aber auch für Stadtgeschichte, Brauchtum oder Spezialthemen des Stadtarchivs sein. Er könnte auch als Standesamt-Dependance und als Ausgangspunkt für Stadtführungen genutzt werden.

„Der zweite Stock soll zeitlich befristet als Wohnung für besondere Gäste, etwa für einen Stadtstrünzer, der so etwas wie in Stadtschreiber sein soll, eingerichtet werden“, so Lehmann. Voraussetzung dafür sei eine Sanierung, insbesondere der Sanitärräume. Die Architektin Barbara Bußmann habe bereits einen Vorschlag für einen Grundriss mit Einrichtung eines Bads und einer Teeküche erstellt. Eine dauerhafte Nutzung der Räumlichkeiten, vor allem für größere Personengruppe falle wegen fehlender Fluchtwege aus. Insofern kämen angedachte Nutzungen, zum Beispiel als Kulturcafé, als Lernort für politische Bildung oder als Jugendtreff nicht infrage.

Ein noch zu gründender Förderverein oder Arbeitskreis könnte unter anderem die Renovierungsarbeiten und die zukünftige Nutzung in Zusammenarbeit mit der Stadt leiten, schlägt der Arbeitskreis vor. In Anlehnung an den vor einigen Jahren verliehenen Kulturpreis der Stadt könnten außerdem Stipendien an Kunst- und Kulturschaffende vergeben, so ein weiterer Vorschlag aus dem Ausschuss. „Für die Auswahl müsste dann eine Jury gebildet werden“, erläuterte Lehmann.

Die Vorschläge stießen auf breite Zustimmung des Ausschusses. In der Ratssitzung am 23. September soll der Stadtrat die Vorschläge beraten und einen Grundsatzbeschluss zur Nutzung fassen. san

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