Linz
Linzer Fensterstreit findet endlich ein Ende
Die Mittelstraße in Linz bietet in Sachen Fesnstegestaltung ein uneinheitliches Bild.
Sabine Balleier

Linz - Fünf Jahre hat der Streit gedauert. Fünf Jahre lang zankte die Denkmalpflege des Kreises Neuwied mit einer Linzer Bürgerin um die Fenster ihres Fachwerkhauses.

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Linz – Fünf Jahre hat der Streit gedauert. Fünf Jahre lang zankte die Denkmalpflege des Kreises Neuwied mit einer Linzer Bürgerin um die Fenster ihres Fachwerkhauses.

Nun hat das Oberverwaltungsgericht in Koblenz die Debatte ein für allemal beendet: Die Kreisverwaltung darf die Eigentümerin nicht zwingen, die neuen Kunststofffenster gegen Holzfenster auszutauschen. Auf der anderen Seite hat auch die Denkmalpflege nach dem Urteil Rechtssicherheit: In der Denkmalzone der historischen Linzer Altstadt dürfen Besitzer von alten Häusern künftig keine Kunststofffenster mehr einbauen. Denn die, so findet man in der Stadtverwaltung, schaden der Optik in den romantischen Gassen.

Bis das allerdings feststand, brauchte es ein ganzes Sammelsurium an Bescheiden, Stellungnahmen, Anhörungen und Verhandlungen. Die Ursache des Problems schildert Klaus Müller, Leiter des Rechtsreferats in der Kreisverwaltung: „Den ersten Prozess haben wir geführt, weil die Hausbesitzerin Holzfenster beantragt, aber Kunststofffenster eingebaut hat.“ Zweimal unterliegt die Behörde. Erst, weil versehentlich die Wiederherstellung des alten Zustands mit Sprossen gefordert worden war, obwohl es zuvor gar keine gab. Dann, weil die Denkmalpflege nach Meinung der Richter ihren Ermessensspielraum fehlerhaft ausgeübt habe: Sie hatte den Einbau zweiflügeliger Holzfenster gefordert, obwohl nach eigener Einschätzung auf einflügelige genügt hätten.

Ihre Kunststofffenster darf die Hausbesitzerin am Ende des Rechtsstreits nun behalten. Dennoch wird sie keinen Präzedenzfall schaffen: Künftig ist in Linz nur noch Holz erlaubt.

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