Prinz schwört ein
Linz ist bereit für die heiße Karnevalphase
Prinz Kevin I. schwur mit dem Prinzenlied auf die Hochphase des Karnevals ein.
Schwamborn Simone

Der Karneval geht langsam, aber sicher in seine heiße Phase – auch in Linz. Dort schwor Prinz Kevin I. „vom Kaiserberg“ die Jecken auf die Zielgerade des närrischen Treibens ein.

Wer die Politik einmal mit Humor statt mit großer Sorge verfolgen wollte, brauchte nur die Prunksitzung der Großen Linzer Karnevalsgesellschaft (KG) besuchen. In der Stadthalle kamen die „Fraktionsvorsitzenden“ zusammen, um die Linzer Kommunalpolitik auf sehr amüsante Weise Revue passieren zu lassen.

Prinz schwört auf die heiße Phase des Karnevals ein

Im Laufe des Abends machte ein Frauen-Song-Contest der Möhnen dem Männergesangverein ganz schön Konkurrenz. Die Büttenvorträge kamen allesamt gut an beim Publikum. Einer der Höhepunkte war auch der Auftritt von Dave Davis. Die Corps der KG machten ebenfalls Stimmung. KG-Präsident Christian Siebertz kündigte unter anderem das Dreigestirn an. Mit großem Jubel wurden Prinz Kevin I. „vom Kaiserberg“ und dessen Adjutanten Kai Augsburg und Julian Kremer empfangen. „Langsam geht der Karneval auf die Zielgerade zu. Wir werden eine tolle Zeit zusammen haben“, rief der Prinz, der Mitglied des Husarencorps Grün-Weiß und des VfB 1920 Linz ist.

Ännchen und Hans sorgen für viele Lacher

Wer 2024 in der Sitzung war, erkannte sie wieder: Die beiden Hippies Ännchen (Anke von Skerst) und Hans (Werner Speich) knüpften an ihr altes Verzällche an. „Hast du dich inzwischen gut eingelebt in der neuen Residenz?“, fragte Ännchen. „Ja klar, de Rhing vor der Tür, de Hundehaufen mit dabei, schöne Frauen, die sich reich bekleidet auf den neuen Liegen sonnen, und en Whirlpool im Untergeschoss, wat will man dann noch mie?“, erzählte Hans. „Dann habe ich wohl was verpasst“, holte Ännchen eine Regenbogenfahne heraus, mit der sie den 64. Stock im Flagg-Koloss dekorieren wollte.

Hans trauerte den Linzer Wirten und Geschäftsleuten nach. „De Mäthe, de Hardte Kurt, de Winti und de Christel, dat waren noch Zeiten.“ Er brauche nicht so traurig sein, munterte Ännchen ihn auf: „Die Stadt will aus Linz ein Freilichtmuseum machen, dann kommen die alten Betreiber als KI gesteuerte Puppen an die leeren Schaufenster und winken.“ Die Wiederauferstehung sei eine tolle Idee. „Dat is genau, was der Bürgermeister will, eine smarte Stadt“, meint Ännchen. Beide erzählten von ihrer Copacabana auf dem Marktplatz.

In die anregende Debatte gingen die "Fraktionsvorsitzenden" mit ihrem "Stadtbürgermeister".
Schwamborn Simone

Dort müssten sie die „Fraktionsvorsitzenden“ des Elferrates getroffen haben, die auch Fans des Strandes sind. Sie ließen mit dem „Stadtbürgermeister“ das Jahr Revue passieren. Ein Thema war die Brücke in Linzhausen. Die Politiker, gespielt von Martin Speich, Dennis Swirsky, Christa Daub, Oliver Brockhaus und Bastian Brockhaus, waren voller Verdruss, weil die Brücke abgerissen werden muss. Begleitet wurden deren lustige Debatten von Bänkelsänger Jürgen Pappendorf und Nele Adams. „Über diese Brücke noch mal gehen, denn sie wird nicht mehr lange stehen, bald wird sie Geschichte sein, und die Linzhausener, die schwimmen dann im Rhein“, sangen sie.

Die Schwere Artillerie parodierte den Tanz der grünen Husaren in Slow-Motion.
Schwamborn Simone

Großen Beifall erhielten auch die Linzer Mädchen für ihren „Gebrauchtmännermarkt“, auf dem Husaren-Automodelle verhökert wurden. Toll waren auch die Auftritte der Linzer Corps und Vereine mit viel Musik und Tanz, der Vortrag von „Der Een on der Anne“ und der VfB Linz als Männerballett.

Top-News aus der Region