Verbandsgemeinde Linz
Linz-App wird genutzt, Andernach hat App eingestellt
Die Linz -App ist neu, aber wird genutzt.
Karin Wessel

Im Rahmen des Smart City Projekts wurde für die Verbandsgemeinde Linz eine App entwickelt. Sie wird gut angenommen. Anders als in Andernach. Die Andernach App wird eingestellt, weil die Nutzerzahlen viel zu gering sind.

Linz. Seit November gibt es für die Verbandsgemeinde Linz die „Meine Region Linz“-App, die im Rahmen des Smart-City-Projektes entwickelt wurde. Sie scheint, aktuell zumindest, ein Erfolgsmodell zu sein. „Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen. Das dokumentiert auch die Zahl derjenigen, die die App bereits installiert haben und sie nutzen. Das sind immerhin annähernd 1500 Leute“, zeigt sich Stadtbürgermeister Helmut Muthers sehr zufrieden mit den ersten Monaten, in denen die App am Start ist.

Nur zwei Aufrufe pro Tag in Andernach

Anders als in Andernach. Dort hat man die Andernach-App, die 2021 im Rahmen des Smart-City-Projekts eingeführt wurde, beerdigt. Der Grund: Kaum jemand hat sie genutzt. „Mit durchschnittlich zwei Abrufen pro Tag war der Erfolg sehr gering. Der Digitalisierungsausschuss Andernach hat am 4. Februar die Empfehlung ausgesprochen, die Andernach-App einzustellen“, erläutert die Stadt Andernach auf Nachfrage unserer Zeitung.

App soll Alltag erleichtern

Woran kann es liegen, dass die Linz-App, so sieht es aktuell zumindest aus, ein Erfolgsmodell werden kann, während die Andernach App nicht angenommen wurde. Beide Apps haben das gleiche Ziel. Für Linz erläutert Citymanagerin Karin Wessel, was das digitale Angebot leisten soll. „Sie soll den Alltag in der Region erleichtern. Sie hat einen Veranstaltungskalender und sie hat Funktionen, wie die Online-Terminvergabe bei der Verwaltung, einen Mängelmelder, aber sie hat wichtige Informationen wie aktuelle Warnungen vor Hochwasser oder Katastrophenwarnungen. Sie informiert über Beteiligungsangebote und nützliche Dienste, wie den Müllkalender.“

Pflegeaufwand soll gering sein

Für Linz hat Wessel, die Leiterin des Smart-City-Projekts ist, zusammen mit dem Projektmanager Christian Schlüter, die Gründe dafür analysiert, warum die App angenommen wird. „Wir entwickeln sie immer weiter. Das Ziel ist, dass sie auch nach Ablauf der Smart-City-Projektphase einfach zu bedienen bleibt, weil der Pflegeaufwand gering ist. Sie lebt von ständig neuen und aktuellen Infos. Die Aktualisierung darf keinen großen redaktionellen Aufwand erfordern. Die Inhalte kommen von der Bürgerschaft. Es beteiligen sich bereits viele Leute ehrenamtlich“, erläutert Schlüter.

„Viele City-Apps scheitern, weil sich nicht gekümmert wird.“ 
Karin Wessel, Citymanagerin in Linz

Das sei zunächst sehr viel Arbeit gewesen und sei auch weiterhin kein Schnellschuss. „Wir setzen das Projekt mit Bedacht um, bauen stetig neue Prozesse auf und schauen genau, was zu Linz passt“, sagt Wessel. Aber: „Man muss immer am Ball bleiben, für die App werben und die Leute immer wieder motivieren, sich einzubringen und die App mit aktuellen Inhalten zu füttern. Viele City-Apps scheitern, weil sich nicht gekümmert wird. Sie muss einen echten Mehrwert bieten, und man muss ständig abfragen, was die Nutzer wollen und die App entsprechend weiterentwickeln. Sie muss eben interessant bleiben.“

Vor allem Echtzeit-Informationen würden gut angenommen. „Bürger erhalten aktuelle Meldungen zu Themen wie Baustellen, Müllabfuhrterminen und mehr direkt auf ihr Smartphone“, erläutert Wessel. Aber auch Push-Nachrichten seien gefragt: „Dazu gehören wichtige Informationen, wie beispielsweise Warnungen im Katastrophenfall. Die werden umgehend per Push-Nachricht an alle App-Nutzer gesendet“, so Wessel.

„Für viele sind digitale Angebote Neuland.“
Christian Schlüter, Projektmanager

1500 Menschen haben die App in Linz immerhin installiert, wie viele sie tatsächlich täglich nutzen, könne jedoch nur hochgerechnet werden, sagt der Projektmanager. „Es sind zwischen 100 und 300 Nutzern“, so Schlüter. „Wir haben auch festgestellt, dass es wichtig ist, den Menschen zu erklären, wie sie eine App installieren und das digitale Angebot dann nutzen können. Für viele sind digitale Angebote Neuland“, meint Schlüter.

Andernach hat andere Info-Kanäle aufgebaut

In Andernach ist es trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, die App am Leben zu halten. „Trotz  Werbemaßnahmen, wie Flyer im Bürgerbüro und Hinweise in der städtischen Kommunikation, konnte keine deutliche Steigerung der Nutzerzahlen erreicht werden“, ist aus dem Andernacher Rathaus zu hören. „Parallel dazu hat die Stadtverwaltung aber andere digitale Kanäle aufgebaut, die eine wesentlich größere Reichweite erzielen.“

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