Rheinbrohl – Für die Rheinbrohler sind die Überreste des Limes ein wichtiger Tourismusfaktor. Doch ein Teil der Wachturmfragmente ist inzwischen wieder unter der Erde verschwunden. Das gefällt nicht allen Bürgern.
Ehrenamt kontra Denkmalschutz: Die Ausgrabungen am Doppelturm des Limes-Wachtpostens I/8 in Rheinbrohl sind zum Gegenstand einer Auseinandersetzung geworden. Mitglieder der Arbeitsgruppe Scheidgen, die zuletzt die Mauerreste des ehemaligen Fundaments mit einer Art Hüttenzelt vor Schäden durch Umwelteinflüsse gesichert hatten, ärgern sich darüber, dass eines der beiden Turmfragmente jetzt wieder zugeschüttet worden ist. Sie haben den SWR mobilisiert, der heute um 18.15 Uhr eine Live-Diskussion zum Thema aus Rheinbrohl sendet.
Für die Arbeitsgruppe Scheidgen ist es vollkommen unverständlich, warum die Grundmauern des älteren Turmes inzwischen wieder unter einer Erdschicht liegen. „Das sieht schlimm aus“, kritisieren Manfred Müller und Winfried Vogel, „wie ein Haufen Bauschutt.“ Dabei geht es ihnen doch gerade darum, die Ausgrabungen in Rheinbrohl für Besucher sichtbar zu machen. Mit diesem Wunsch allerdings gehen die Landesämter für Denkmalpflege offenbar unterschiedlich um – so empfindet es zumindest Winfried Vogel. Er macht in Rheinland-Pfalz einen „Hang zum Zuschütten“ aus. Die Amtsarchäologen begründen das mit dem Ansinnen, die seltenen Bodendenkmäler für die Nachwelt zu erhalten.
Was die Mitglieder der Arbeitsgruppe sonst noch zu diesem Streit zu sagen haben, lesen Sie in der Mittwochausgabe der Rhein-Zeitung für den Kreis Neuwied.