Kreis Neuwied
Lernpatenprojekt startet nach den Herbstfreien

Einige Grundschulkinder im Kreis Neuwied werden nach den Herbstferien von Lernpaten unterstützt.

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Kreis Neuwied - Schulkinder aus bildungsfernen Milieus und aus sozial schwachen Familien werden im Kreis Neuwied bald von Lernpaten gefördert. Nach den Herbstferien beginnen die Ehrenamtlichen mit der Arbeit an verschiedenen Grundschulen. Im Kern geht es dabei um eine individuelle Unterstützung des Kindes. "Die Lernpaten sollen helfen, das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken", sagt der Kreisjugendpfleger Franlin Toma.

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Von unserem Reporter Philipp Daum

Kreis Neuwied – Schulkinder aus bildungsfernen Milieus und aus sozial schwachen Familien werden im Kreis Neuwied bald von Lernpaten gefördert. Nach den Herbstferien beginnen die Ehrenamtlichen mit der Arbeit an verschiedenen Grundschulen. Im Kern geht es dabei um eine individuelle Unterstützung des Kindes. „Die Lernpaten sollen helfen, das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken“, sagt der Kreisjugendpfleger Franlin Toma. Daraus resultiere dann meist eine Verbesserung der schulischen Leistungen.

Das Projekt wurde 2007 von der Bürgerstiftung Pfalz ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Keiner darf verloren gehen“ hat es sich in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert. Das Kreisjugendamt hat zusammen mit dem Caritasverband diese Entwicklung zum Anlass genommen, um Lernpaten auch an die Grundschulen im Kreis Neuwied zu entsenden. Das Projekt ist eingebunden in das übergeordnete Landkreiskonzept „Prävention, Intervention und Kommunikation“. Gefördert wird es vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium.

Die elf Lernpaten befinden sich derzeit noch in der „Ausbildung“. In einer Schulung werden sie von Mentoren auf die künftige Arbeit vorbereitet. „Neben den notwendigen Grundlagen versuchen wir ihnen auch deutlich zu machen, dass es für sie gewisse Grenzen gibt“, sagt Toma. Die Lernpaten dürften nicht die Rolle eines Elternteils übernehmen. „Außerdem zeigen wir ihnen Möglichkeiten auf, wie sie in Konfliktsituationen reagieren können.“

Der Start nach den Herbstferien wurde bewusst gewählt. „Wir wollten, dass sich die Kinder in ihren neuen Klassen zunächst einmal zurechtfinden. Das macht den Zugang zu möglichen Lernpaten später etwas leichter.“ Die Ehrenamtlichen verpflichten sich, ein Schuljahr lang an den Grundschulen zu arbeiten. Geplant ist, dass jeder Lernpate in der Woche ein bis zwei Kinder betreut und diesen in ein bis zwei Stunden hilfreich zur Seite steht. „In der Praxis gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder die Lernpaten sitzen gemeinsam mit den Kindern in der Schulklasse, oder sie kümmern sich außerhalb des Unterrichts um sie“, sagt Toma.

An sieben Grundschulen im Kreis werden nach den Herbstferien die Lernpaten ihre Arbeit aufnehmen. „Elf Bildungsstätten hatten sich bei uns beworben. Wir können aus organisatorischen Gründen aber nur sieben in die Startphase nehmen“, sagt Jürgen Ulrich vom Kreisjugendamt.

Unter den Lernpaten befinden sich in erster Linie Menschen, die bereits Erfahrungen im pädagogischen Bereich gesammelt haben – hierbei handelt es sich vornehmlich um ehemalige Lehrer und Erzieher. „Wir haben aber auch einen 24-jährigen Lehramtsstudenten in unserem Team, der sich in der Grundschule engagieren möchte“, sagt Ulrich. „Die Gruppe darf demzufolge ruhig gemischt sein. Pädagogische Vorerfahrungen sind zwar wünschenswert, aber kein Muss.“

Der Kreis hofft beim Lernpatenprojekt auf einen ähnlichen Erfolg wie in der Pfalz. „Zunächst muss die ganze Geschichte ins Laufen kommen“, sagt Achim Hallerbach, Dezernent für Jungend und Familie. „Auf längere Sicht wollen wir aber ein breites Netz an Lernpaten entstehen lassen. Wichtig ist, dass wir noch mehr Schulen für dieses Projekt gewinnen und auch noch mit weiteren Schulträgern in Kontakt treten.“

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