Harry Potter und mehr
Lego-Börse in Puderbach lädt zum Stöbern ein
Lego-Fans tauchen am Sonntag, 30. März, in Puderbach wieder in die Welt der Klemmbausteine ein.
Daniel Karmann. picture alliance/dpa

Harry Potter, die Ritterwelt oder Lego früher und heute: Besucher können sich am Sonntag, 30. März, auf der Lego-Börse in Puderbach auf eine bunte Klemmbausteinwelt freuen. Der Organisator über sein Lego-Faible und eine bedauerliche Entwicklung.

In seiner Kindheit Mitte und Ende der 1980er-Jahre baute Stefan Klein viele eigene Lego-Welten: „Lego war mein Hauptspielzeug.“ Besonders faszinierte ihn die Ritterwelt. Seine Leidenschaft ruhte in der Jugendzeit, doch das änderte sich im Jahr 2015, als er als Erwachsener seine alten Lego-Kisten auf dem Speicher entdeckte: „Das Lego-Fieber hatte mich wieder gepackt“, erinnert sich Klein. Und er ergänzt: „Irgendwann kam dann die Idee auf, eine Lego-Börse zu machen, weil zwischen Köln und Frankfurt absolut nichts ist.“ Mittlerweile geht die Lego-Börse im Puderbacher Gemeinschaftshaus in die achte Runde. Am Sonntag, 30. März, ist es wieder so weit, wenn Lego-Fans sich in Welten von Harry Potter, Lego früher und heute oder dem Mittelalter verlieren. Der Organisator Klein spricht über die Dimension der Lego-Börse und die Zukunft. Eine Entwicklung bedauert er.

2024 kamen rund 2000 Lego-Fans nach Puderbach

Von 10 bis 16 Uhr verwandelt sich das Gemeinschaftshaus am Sonntag in ein Eldorado der kleinen Steine. Klein rechnet wieder mit vielen Besuchern – nicht nur aus dem Kreis Neuwied: „Besucher kommen auch aus den Niederlanden und Luxemburg.“ Allein 2024 fanden laut Klein rund 2000 Besucher den Weg nach Puderbach. „2024 ist das Gemeinschaftshaus fast auseinandergeflogen“, zeigt sich Klein immer noch überwältigt von der damaligen Resonanz.

Auch Lego-Figuren, wie hier Robin oder Batman, werden von den Händlern auf der Lego-Börse in Puderbach angeboten.
Stefan Klein

Die Lego-Börse wartet mit einer Ausstellungs- und einer Verkaufsfläche auf. „Die Bude ist voll, wir haben mehr als 120 Verkaufsmeter“, freut sich der Hauptorganisator über die vielen Verkäufer. Rund 60 Prozent der Händler von 2016 seien heute noch dabei. Im Ausstellungsbereich werden Lego-Fans einige besondere Modelle entdecken können. In der Ritterwelt können sich Klemmbaustein-Enthusiasten auf die Tafelrunde freuen, bei Harry Potter auf die Zauberschule Hogwarts. Die Ritterwelt baut Klein zusammen mit einem Lego-Freund aus Oberhausen auf. Dann gibt es noch die Welt Lego früher und heute – das soll eine Überraschung werden – und den Bereich Lego Technic.

„Es soll eine Familienveranstaltung bleiben.“
Organisator Stefan Klein zur Lego-Börse

Dazu kommt ein besonderer Höhepunkt: ein Lego-Bus – diesmal mit einem anderen Thema als 2024. Klein erklärt, dass in diesem Jahr ein Linienbus umgebaut wird zu einem Lego-Star-Wars-Bus. Eines ist Klein bei der Lego-Börse besonders wichtig: „Es soll eine Familienveranstaltung bleiben.“ Der Eintrittspreis für Erwachsene liegt bei 2 Euro, Kinder bis sechs Jahre sind frei.

Die Besucher werden sich in Puderbach wieder durch Lego-Kisten wühlen, um benötigte Ersatzteile zu ergattern.
Carmen Jaspersen. picture alliance / dpa

Organisator bedauert Entwicklung

Die Besucher, egal ob jung oder alt, finden auf der Lego-Börse vor allem gebrauchte und beliebte Sets von früher – beispielsweise aus den 1980er-Jahren und Ersatzteile – und nicht die großen neuen Sets. Seit Längerem steht das dänische Klemmbaustein-Unternehmen Lego immer wieder in der Kritik. Unter anderem kritisiert der bekannte Youtuber „Held der Steine“, der auf der Videoplattform Klemmbaustein-Sets vorstellt und in Frankfurt seinen eigenen Laden betreibt, häufiger die hohen Preise bei den neuen Lego-Sets. Auch prangert er bei den Lego-Sets öfter die schlechte Steinequalität an, dagegen lobt er oft die Qualität von altem und gebrauchtem Lego. Die höheren Lego-Preise, aber schwindende Steinequalität stellt auch Stefan Klein bei den neuen Sets fest und bedauert zudem: „Lego geht mittlerweile schon mehr auf den Erwachsenenmarkt.“ Inzwischen gibt es auch andere Marken, die sich mehr und mehr auf dem Klemmbaustein-Markt etablieren, dazu gehören etwa „BlueBrixx“, „CaDA“ oder auch „Funwhole“. Zu „BlueBrixx“ sagt Klein: „Die bringen inzwischen hervorragende Modelle heraus.“

Zahlreiche Händler, die auf der Lego-Börse in Puderbach vertreten sind, sind jedes Jahr dabei.
Stefan Klein

Bislang dürften, so Klein, auf der Lego-Börse in Puderbach vertraglich nur originale Lego-Steine verkauft werden. Ob sich das zukünftig ändern könnte, ist ungewiss. Dazu sagt Klein: „Das kann ich nicht allein entscheiden.“ Dazu kann er sich eine Umfrage unter den Händlern vorstellen. Doch kurzfristig ist das kein Thema, denn nun stehen die letzten Vorbereitungsmaßnahmen an. Am Samstag werden die Lego-Enthusiasten fleißig ihre Lego-Welten aufbauen – Stefan Klein dann mit seinem Kumpel aus Oberhausen die Ritterwelt.

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