Ausstellung im Roentgen-Museum
Langnickel zeigt in Neuwied die Reize des Mediterranen
Uwe Langnickel (Bildmitte) stellt aktuell im Neuwieder Roentgen-Museum aus.
Jörg Niebergall

Künstler, Kunstpädagoge und ein Mann mit dem Blick für das Schöne: Das ist Maler Uwe Langnickel aus Dierdorf. Seine neuesten Werke, die die Schönheit des Mittelmeerraumes thematisieren, sind ab sofort im Roentgen-Museum zu bewundern.

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„Kunst hält lebendig und jung“, begrüßte Landrat Achim Hallerbach die Besucher und ganz besonders den Künstler Uwe Langnickel selbst. Bis zum 17. August ist die Ausstellung „Uwe Langnickel: Wunderschön – Bella Mediterrana“ im Neuwieder Röntgen-Museum zu sehen. Anlässlich seines 80. Geburtstages zeigt der Maler aus Dierdorf-Elgert eine große Auswahl neuer Arbeiten, inspiriert von seinen Reisen in den Mittelmeerraum.

Schönheiten des Mittelmeerraumes

Mit zahlreichen Darstellungen aus Venedig, Florenz, der Toskana, dazu Griechenland und Mallorca, lädt der Künstler den Betrachter zum Schwelgen und Träumen ein. Mit seinem unverwechselbaren, grafischen Strich thematisiert der „zeichnende Maler“ die Schönheiten des Mittelmeerraums und mediterranes Lebensgefühl, immer auf der Suche nach dem Harmonischen und Leichten. Venezianische Palazzi, griechische Küsten und toskanische Landstriche sind dabei nur einige der gezeigten Motive.

Das Bild von Uwe Langnickel thematisiert das Meer.
Jörg Niebergall

„Heute bringen wir dank Langnickels Werken mediterranes Lebensgefühl hier nach Neuwied und in unseren Alltag“ fuhr Hallerbach fort: „Bella Mediterrana – das verspricht ganz viel Leichtigkeit, Lebensfreude, Gelassenheit und Genuss.“ Dabei begann das Leben Langnickels im letzten Kriegsjahr alles anders als einfach. Geboren im westfälischen Lünen erlebte er seine Kindheit im Waisenhaus und wurde erst mit der Erstkommunion in eine Pflegefamilie in Bochum aufgenommen.

Seine Jugend verbrachte Langnickel in stabilem Umfeld und machte zunächst einmal eine kaufmännische Ausbildung „Gut, dass Ihre Passion zur Kunst Sie nicht losgelassen hat“, so Hallerbach. „Und Sie sich 1964 für das Studium der Malerei und Grafik an der FH Dortmund eingeschrieben und das Studium auch mit dem Fachlehrerexamen für Kunst und Werken abgeschlossen haben.“

Viele Jahre Kunstlehrer am Butzer-Gymnasium

Auf dem besten Weg, nicht nur selbst Kunst zu machen, sondern auch als Lehrer an Schüler zu vermitteln, ging Langnickel 1970 an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er noch das Studium für das künstlerische Lehramt an Gymnasien anschloss. Nach dem Studium auf der Suche nach Atelierräumen – diese sind in und um Düsseldorf enorm gefragt und nur schwer zu finden – verschlug es den fertig ausgebildeten Künstler und Kunstlehrer in den Westerwald. Dort, genauer in Dierdorf, schlug Langnickel schließlich Wurzeln, sowohl heimatlich als auch kulturell.

Landrat Achim Hallerbach (links) und Museumsleiterin Jennifer Stein (2. von rechts) sprachen anlässlich der Eröffnung von Uwe Langnickel (4. von links). Mit auf dem Foto sind Künstler, Bekannte, Familie und Verwandte.
Jörg Niebergall

Mehr als 30 Jahre lang war er Kunstlehrer am Martin-Butzer Gymnasium. Dabei hat er ganze Generationen von Schülern begleitet, viele davon mit seiner Leidenschaft für alles Schöne angesteckt und ist mit seiner charismatischen Ausstrahlung vielen Ehemaligen bis heute im Gedächtnis geblieben.

„Ein runder Geburtstag ist für uns immer ein schöner Anlass, das Werk eines Künstlers noch mal Revue passieren zu lassen und zu zelebrieren“, fügte Museumsleitern Jennifer Stein hinzu. Anlässlich seines 70. Geburtstags hatte das Roentgen-Museum das gemeinsam mit Langnickel in einer großen Retrospektive getan.

„Ich habe Sie als Menschen kennengelernt, der auf beeindruckende Weise im Hier und Jetzt lebt.“
Museumsleiterin Jennifer Stein über Uwe Langnickel

Was zeigt man aber darüber hinaus, wenn die große Rückschau bereits erfolgt ist? „Ich glaube, für Herrn Langnickel hat sich diese Frage gar nicht gestellt. Wir kennen uns jetzt anderthalb Jahre und haben zur Vorbereitung Ihrer Ausstellung eng zusammengearbeitet. Ich habe Sie als Menschen kennengelernt, der auf beeindruckende Weise im Hier und Jetzt lebt – auch wenn ich Ihre Geschichten von früher sehr zu schätzen weiß“, sagte Stein.

Ein weiteres Bild zum Thema Meer
Jörg Niebergall

Auch mit 80 Jahren genieße Langnickel das Leben, das Reisen und die Freuden, die die Länder zu bieten haben, in vollen Zügen. „Und ich denke, die Faszination und die Bewunderung für die Schönheiten von Kulturen und Landschaften, die seit Jahrhunderten die Künstler inspirieren, bildnerisch umzusetzen und sie den Betrachtern ihrer Werke zu vermitteln, ist für Sie wie ein innerer Drang“, fuhr Stein fort.

Die Vielzahl der jüngsten Arbeiten beweise das. „Gerade Ihre Leidenschaft für das Gesehene und Ihre absolut lebensbejahende Einstellung ist das, was auch uns als Betrachter dieses Lebensgefühl nachempfinden lässt, wenn wir Ihre Bilder ansehen“, so Stein.

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