Die Natur hatte der Skulptur arg zugesetzt. Wespen waren in das imposante Kunstwerk, das seit 2017/18 auf dem Leutesdorfer Kunst- und Kulturweg am Rheinsteig steht, eingezogen. Ein Specht hatte sogar ein großes Loch in den Kopf der Statue gepickt, und Regen, Sonne und Frost hatten ihr Übriges getan. „Ich musste etwas tun, um den Engel zu retten“, sagte Nalbach, die aus der Not eine echte Tugend machte. Sie restaurierte den Engel und gab ihm ein neues Gesicht. Er leuchtet jetzt in bunten Farben und ist ein echter Hingucker.
Ein schöner Ort für Kunstwerke
Beim Fototermin mit unserer Zeitung blieben immer wieder Wanderer stehen und bewunderten den jetzt wieder auferstandenen Engel. „Das ist so schön, dass auf dem Wanderweg oberhalb der Weinberge mit seinen vielen reizvollen Ausblicken auf den Rhein auch noch so ein Objekt zu sehen ist. Er leuchtet geradezu. Das ist eine wirklich schöne Idee, Kunstwerke hier zu platzieren“, freute sich ein Ehepaar aus der Nähe von Bonn.
2017 hatte Nalbach den mächtigen Pappelstamm aus dem Rhein geborgen und war ihm mit Kettensäge und Beil zu Leibe gerückt. Es entstand der blasse, holzfarbene „Engel aus der Flut“, der seinen endgültigen Standort auf dem Kunst- und Kulturweg fand.
Bunte bemalt wie in der Antike
„Ich habe lange überlegt, was ich jetzt mit ihm mache“, erläutert Nalbach. Ihn einfach nur zu flicken, erschien ihr keine gute Idee. „Es war auch kaum machbar, ohne dass man die Sanierung gesehen hätte. Aber dann dachte ich, dass auch griechische Skulpturen früher nicht weiß, sondern eigentlich bunt bemalt waren. In der Antike wollte man, dass sie möglichst lebensecht aussehen. Also habe ich ihn restauriert und bemalt. Die Leute sind begeistert“, berichtet sie und hofft, dass jetzt auch die anderen Künstler, an deren Arbeiten auf dem Kunstweg der Zahn der Zeit genagt hat, ihren Skulpturen neues Leben einhauchen.
2014 wurde der Leutesdorfer Kunst- und Kulturweg auf einem 700 Meter langen Teilstück des Rheinsteigs in den Leutesdorfer Weinbergen eröffnet. Neun heimische Künstler zeigen dort als Dauerleihgabe ihre Arbeiten.