Eine perfekt organisierte Veranstaltung, Kunst in allen Facetten, dazu ein umfangreiches Rahmenprogramm, der Neue Kunstverein Mittelrhein (NKM) hat als Veranstalter von „Kunst im Karree“ bereits im dritten Jahr ein deutliches Zeichen gesetzt und die Messlatte hochgelegt. Schnell hatte sich der Kunsthof an der Marktkirche im Rahmen der Eröffnung gefüllt. Jede Menge Künstler, Sponsoren, der Stadtvorstand, aber auch viele Besucher wollten sich den Auftakt mit der Musik der Schulband des RWG (Rock with Groove), der Begrüßung durch NKM-Mitglied Marietta Reuther und der einführenden Worte durch Schirmherrin Ute Hartmann (Nachfolgerin von Charlotte Fichtl-Hilgers und Bernd Willscheid) nicht entgehen lassen. „Den Schirm habe ich eigentlich nur als Metapher dabei“, so die Theaterpädagogin aus Heimbach-Weis. „Wie der Poet von Spitzweg. Den Schirm aufspannen für den Tag der Macher, wir können dabei sein an einem Tag voller Begegnungen.“

In vielen historischen Höfen, aber auch neuen inspirierenden Locations in der Neuwieder Innenstadt präsentierten mehr als 80 Künstler und Handwerker ihre Werke. Dabei beschränkte man sich nicht nur aufs „Karree“ rund um die Marktkirche und den Marktplatz (unter anderem ein Dance-Flashmob). Im Innenstadtlabor bot Aquarellkünstlerin Olga Melnikova nicht nur einen Malkurs für Kinder, sondern auch einen Aquarellworkshop für Erwachsene an. In der Artothek erzählte Thomas Henning Geschichten rund um Schallplatten und ihre Cover. Wer „handgemachte“ edle Tropfen kosten wollte, wurde in der Artothek fündig.

Partytime war am frühen Abend in der American Sportsbar angesagt, als DJ Hennig seine Scheiben auflegte. „Leider schon ausgebucht“, mussten die Veranstalter schon vor dem Start der eigentlichen Veranstaltung den Interessenten der Führung durch die Katakomben des Herrnhuter Viertels einen Korb geben.

An insgesamt 14 Standorten hatten sich die Künstler positioniert: Pfarrstraße, Rheinstraße, Deichstraße, Engerser Straße, Langendorfer Straße, Pfarrstraße, Friedrichstraße, Pfarrer-Werner-Mörchen-Straße und eben im Kunsthof an der Marktkirche. Wer Lust hatte, schlenderte einfach durch die Straßen und war durch den Flyer bestens informiert. Wer einfach mal eine Pause einlegen wollte, auf den warteten im Café im Kirchgarten der evangelischen Brüdergemeine Getränke und kleine Snacks. Aber auch die beteiligten Gaststätten wie Laperitif und Akins Restaurant luden zum Verweilen ein. Die Stadtgalerie hatte geöffnet, im Roentgen-Museum startete die „Gruppe 93“ ihre Dauerausstellung.

Zwei Wermutstropfen gab es dann doch noch: Wegen eines Wasserschadens war das „Café Auszeit“ geschlossen. Und als am Nachmittag ein kurzes Gewitter samt Sturm und Regenschauer die Open-Air-Plätze der Veranstaltung in Mitleidenschaft zog, hätten sich Macher und Besucher noch ein paar trockene Minuten mehr gewünscht. Froh war der, der im Vorfeld wasserfeste Kleidung eingepackt hatte. Schirmherrin Ute Hartmann hatte ja so ihre Vorahnung gehabt.
Aussteller und Verein sind zufrieden


