Neue Halle entsteht - Mitarbeiterzahl wird erhöht - Montageanlagen für Automobilhersteller
Krups aus Dernbach investiert mehr als 3 Millionen Euro: Neue Halle entsteht
Derzeit entsteht ein neues Gebäude am Hauptsitz des Unternehmens Krups Automation im Industriegebiet Urbacher Wald. Das dreistöckige Gebäude mit Produktionsflächen und Büroräumen soll noch in diesem Jahr komplett fertiggestellt sein. Foto: Krups Automation
Krups Automation

Dernbach. Die Mitarbeiterzahl wird erhöht. Das Unternehmen konzipiert unter anderem Montageanlagen für große Automobilhersteller.

Derzeit entsteht ein neues Gebäude am Hauptsitz des Unternehmens Krups Automation im Industriegebiet Urbacher Wald. Das dreistöckige Gebäude mit Produktionsflächen und Büroräumen soll noch in diesem Jahr komplett fertiggestellt sein. Foto: Krups Automation
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Das erste Betongrundgerüst lässt schon in Teilen erahnen, wie die später fertige Halle des Unternehmens Krups Automation einmal aussehen könnte. Geschäftsführer Philipp Krups erklärt in Ruhe, welche Pläne mit dem Bau im Industriegebiet Urbacher Wald einhergehen. Die Firma mit Hauptssitz in Dernbach, die Montagelogistik in der Montage- und Testautomation entwickelt, erweitert damit ihre Kapazitäten – die Kosten liegen im Millionenbereich.

„Anfangs haben wir mit Kosten von 3 Millionen Euro geplant“, sagt Krups. Inzwischen schätzt er, werden die Kosten am Ende bei rund 3,5 Millionen Euro liegen. Mit dem Bau nutzt das Unternehmen den letzten größeren freien Bereich auf dem eigenen Gelände. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren: „Die Fertigstellung ist für Herbst bis Anfang Winter vorgesehen“, erklärt der Geschäftsführer, der seit 2019 das operative Geschäft leitet.

Dreistöckiges Konzept

Das Gebäude ist dreistöckig konzipiert. Im untersten Geschoss entsteht eine Tiefgarage mit 24 Parkplätzen, darüber ebenerdig eine Halle, die mit dem angrenzenden Gebäude durch einen Gang verbunden sein soll, und darüber Büroräume und eine Dachterrasse. Die Größe der Produktionsfläche soll am Ende mehr als 700 Quadratmeter betragen, die der Büros inklusive Sozialräume mehr als 350 Quadratmeter, ist einer Pressemitteilung der Firma zu entnehmen. Sobald die Hallenebene grob fertig ist, soll sie bereits als Lager genutzt werden. Damit erweitert sich das Unternehmen im Bereich Elektronik und Elektrotechnik.

Wie Philipp Krups erläutert, baut das Dernbacher Unternehmer überwiegend Montageanlagen für die Automobilindustrie, den Anteil beziffert er auf 95 Prozent. Zu den Kunden zählen zum Beispiel Volkswagen, BMW oder Mercedes-Benz. Ansonsten fertigt Krups Automation auch Montageanlagen für Trockner- oder Kühlschrankhersteller.

Philipp Krups, Geschäftsführer Krups Automation in Dernbach, plant mit dem Bau der neuen Halle mehr in den Elektrobereich einzusteigen.
Lars Tenorth

„Wir profitieren immens von der jetzigen Wende in die E-Mobilität“, unterstreicht der Geschäftsführer. Er betont die schnell wechselnden Zyklen bei Automobilherstellern. Von Deutschland aus bedient Krups Automation den europäischen Markt. International ist die Krups-Gruppe durch Partnerunternehmen an weiteren Standorten vertreten – einmal in den USA und einmal in China. „Mit den Standorten haben wir einen regelmäßigen Austausch“, so Krups.

Die nun entstehende Halle trägt weiter zum Standortausbau in Dernbach bei, aber auch zum Strategiewechsel. Fortan möchte Krups Automation immer mehr nicht nur für die mechanische Fertigung zuständig sein, sondern auch eine eigene Ablaufsteuerung integrieren, somit mehr komplett aus eigener Hand anbieten. Bislang war dagegen laut Philipp Krups hierbei immer noch ein Dienstleister zwischengeschaltet.

Mitarbeiterzahl wird sich erhöhen

Obwohl die Dernbacher Firma in erster Linie Wert darauf legt, Abläufe zu optimieren und nicht zu viel Risiko einzugehen, wie Krups erklärt, wird aber auch die Mitarbeiterzahl steigen. Aktuell liegt die Mitarbeiterzahl bei rund 70 bei Krups Automation in Dernbach. Dazu kommen weitere 15 Mitarbeiter beim gegründeten Partnerunternehmen Logopart, das für die mechanische Fertigung verantwortlich und ebenfalls im Industriegebiet Urbacher Wald angesiedelt ist. Für die Zukunft kann sich Philipp Krups vorstellen, dass sich die Mitarbeiterzahl durch die neue Halle um rund 20 erhöhen wird.

Unproblematisch sei es, Arbeitnehmer für Werkstatttätigkeiten zu finden, als deutlich schwieriger erweist sich die Suche nach Fachkräften im Bereich Elektrotechnik. „Hier ist deutlich mehr Vorlaufzeit nötig. Wir haben schon die ersten Bewerbungsgespräche geführt“, sagt Krups. Die neuen Mitarbeiter werden an vielen Projekten beteiligt sein, die sich primär um die Welt der Autos drehen.

Passende Montageanlagen

Für die serienfertige Herstellung von Batterien oder Getriebe konzipiert das Unternehmen passende Montageanlagen, dabei geht es von der Projektplanung über die Produktion und Fertigung bis hin zur Realisierung und zum Service, heißt es auf der Internetseite der Firma. „Mit dem Endkunden sind wir immer in Kontakt“, sagt der Geschäftsführer. Für die Herstellung setzt Krups Automation auf ein Baukastensystem, die Anlagen sind somit modular erweiterbar. Dadurch kann die Firma laut nach eigenen Angaben flexibel auf die Anforderungen der Kunden reagieren, etwa wenn die tägliche Produktionskapazität bei Batterien von 150 auf später 850 erhöht wird.

Eine Entwicklung bei den Fördersystemen war es laut Krups, den Antrieb umzukehren: So sind auf einer passiven Förderstrecke selbstfahrende Werkstückträger unterwegs. Durch den Antrieb in den Fahrzeugen selbst können Produktionsausfallzeiten reduziert werden: „Diese Fahrzeuge können schnell ausgetauscht werden. Wenn die Strecke ausfällt, bleibt sonst alles stehen“, erklärt er. Von einer Anfrage für ein Montagesystem, über die Ideenentwicklung, die technische Umsetzung inklusive Anpassungen bis hin zur Einsatzbereitschaft können gut und gern zweieinhalb Jahre vergehen.

Historische Schlaglichter und mehr Infos

Die Brüder Peter und Matthias Krups gründeten das Familienunternehmen Krups Fördersysteme in Neuwied im Jahr 1983. Die ersten Konstruktionen gab es im Bereich Gurt- und Rollenförderer. Im Jahr 1996 ist das Unternehmen nach Dernbach an den heutigen Standort umgezogen, damals wurden zwei Fertigungshallen mit einer Produktionsfläche von rund 1200 Quadratmetern und einer Bürofläche von 225 Quadratmetern errichtet.

2019 übergaben die beiden Gründer das Geschäft an die Krups Automation und damit an die nächste Generation. In Sachen Nahhaltigkeit setzt das Unternehmen neben einer Wärmepumpe auf Solartechnik. „Ein Teil des Stroms wird über Fotovoltaik abgedeckt“, sagt der heutige Geschäftsführer Philipp Krups, der seit 2011 selbst im Unternehmen ist. Mehr Infos gibt es im Internet unter www.krups-automation.com

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