Die Stadt Dierdorf ist somit Teil des EnBW Hypernetz, dem nach Angaben des Energiekonzerns größten Schnellladenetz für Elektroautos in Deutschland. Die EnBW betreibt nach eigenen Angaben deutschlandweit mehr als 900 Schnellladestandorte. Bis zum Jahr 2030 will der Konzern 30.000 Schnellladepunkte betreiben. Dafür investiere der Konzern jährlich mehr als 100 Millionen Euro.
„E-Auto-Boom“ gerecht werden
Im vergangenen Jahr habe es einen „gewaltigen E-Auto-Boom“ gegeben, so die SZ-Center-Geschäftsführerin Birgit Lenz. Noch nie seien so viele E-Autos in Deutschland neu zugelassen worden. Auch wenn die Förderungen beim Kauf reduziert wurden, werde die Zahl der E-Autos weiter steigen, ist sich Lenz sicher. Um ein öffentliches Ladeangebot bereitzustellen, seien Kooperationen zwischen Betreibern und dem Handel wie nun in Dierdorf „der richtige Weg“. „Wir stellen den Platz, die EnBW hat die Ladesäulen installiert“, so Lenz.
“Ideale" Ergänzung zur bisherigen Ladeinfrastruktur
Während das herkömmliche Laden mit 11 oder 22 kW an AC-Ladern mehrere Stunden dauere, bekommt an den leistungsstärkeren DC-Ladern, die nun auch in Dierdorf stehen, mit 300 kW das E-Fahrzeug innerhalb weniger Minuten mehrere Hundert Kilometer neue Reichweite. Der Zahlvorgang kann mit der „EnBW Mobility+“-App, der EnBW-Ladekarte, aber auch mit Lade-Apps und Lade-Karten anderer Anbieter getätigt werden. „Zudem haben ADAC-Mitglieder über deren E-Charge-Karte einen günstigen Zugang zu den Schnellladern. Auch das war für uns ein Argument, mit der EnBW zu kooperieren“, erklärt Lenz. Manuel Seiler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dierdorf, sieht in den Schnellladern eine ideale Ergänzung zur bisherigen Ladeinfrastruktur. „Zuhause oder am Arbeitsplatz reichen die deutlich langsameren AC-Lader, weil die Ladezeit keine große Rolle spielt. Beim Einkauf ist das ganz anders“, sagt Seiler. Der Standort direkt an der B 413 sei „ideal“. „Da kann man bei der Durchfahrt und ohne große Umwege den Akku des Fahrzeugs wegen der hier angebotenen hohen Leistung schnell aufladen“, so Seiler.
Kreis Neuwied braucht sich nicht zu verstecken
Auch Neuwieds Landrat Achim Hallerbach ist dankbar für die gemeinsame Initiative von SZ-Center und der EnBW. „Die im Vergleich geringere Reichweite von E-Autos wird oftmals noch als Hindernis gesehen. Mit solchen Schnellladesäulen wird es deutlich ausgeglichen“, sagt Hallerbach. Mit den neuen Schnellladesäulen müsse sich der Kreis Neuwied nicht hinter den Metropolregionen verstecken.
Kreis Neuwied. Immer mehr Elektromobile sind auf den Straßen unterwegs, doch noch gibt es zu wenige Möglichkeiten zum Laden. Hoteliers sehen darin eine Chance, Kunden zu gewinnen.Im Hotel an die Ladestation: Gastgeber im Kreis Neuwied locken E-Autofahrer