„Die Freigabe liegt jetzt vor, die App kann ab sofort an den Start gehen“, freut sich Landrat Achim Hallerbach laut einer Pressemitteilung. Er sieht darin eine deutliche Erleichterung für alle Seiten – für Veranstalter, Hoteliers, Wirte auf der einen Seite, für das Gesundheitsamt auf der anderen Seite.
Die Kontaktnachverfolgung war schon im vergangenen Jahr eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen das Virus – gab es einen Positivfall, konnten so andere Betroffene aufgespürt und getestet werden. Doch gerade in der Gastro führte diese Kontakterfassung nicht nur zu einer teils chaotischen Zettelwirtschaft. „Nicht selten waren die schnell niedergeschriebenen Daten anschließend kaum lesbar, manchmal waren sie sogar bewusst falsch eingetragen worden. ,Donald Duck‘ lässt grüßen“, heißt es aus dem Kreishaus.
Die unter anderem von Popstar Smudo beworbene Luca-App soll das Ganze vereinfachen. „Für Veranstalter ist es schnell und bequem: Sie müssen keine Papierstapel mehr horten. Und mittlerweile können auch negative Testergebnisse auf der App gespeichert werden, weshalb sie dann nicht mehr gesondert kontrolliert werden müssen“, erklärt Hallerbach. Die Nutzer müssen die für sie kostenlose App auf ihrem Smartphone installieren und ihre Daten eingeben. Sie erhalten dann eine persönliche PIN-Nummer und können damit eigene QR-Codes zum „Einchecken“ erzeugen.
Das System soll auch die Arbeit des Gesundheitsamtes erleichtern. Denn das kann im Fall der Fälle auf die Kontaktdaten aller Gäste, die in den vorangegangenen 14 Tagen zur selben Zeit am selben Ort waren, zurückgreifen. Dennoch – die App ist unter IT-Experten nicht unumstritten. Die Kreisverwaltung verweist auf den rheinland-pfälzischen Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, der die Nutzung jüngst als „unbedenklich“ eingestuft habe. Wer kein Smartphone besitzt oder die App nicht verwenden will, kann – soweit der Veranstalter/Gastronom dazu bereit ist – trotzdem weiterhin seine Daten handschriftlich hinterlassen.