Misskommunikation im Rathaus - Stadtrat soll über Standortprüfung entscheiden, doch der Beschlussvorschlag wird kurzfristig geändert
Kommunikationspanne im Neuwieder Rathaus: Vorerst keine Fotovoltaik auf Segendorfer Sportplatz
Was wird aus dem ehemaligen Segendorfer Sportplatz? Der Bau einer Fotovoltaikanlage ist erst einmal vom Tisch. Foto: Jörg Niebergall (Archiv)
Jörg Niebergall

Neuwied. Um die Energiewende voranzubringen, will die Stadt Neuwied neue Windkraft- und Fotovoltaikanlagen bauen. Entsprechende Prüfungen hat der Stadtrat kürzlich beschlossen. Entgegen den ursprünglichen Überlegungen soll ein Vorhaben in Segendorf aber vorerst nicht realisiert werden.

Mithilfe einer Standortanalyse wollte die Stadtverwaltung eigentlich herausfinden, ob der ehemalige Segendorfer Sportplatz an der Nodhausener Straße geeignet ist, um dort eine Fotovoltaikanlage zu errichten. Eine Fläche von bis zu 1,3 Hektar würde laut Sitzungsvorlage für den Stadtrat dafür zur Verfügung. In seiner jüngsten Sitzung sollte der Stadtrat einer Standortprüfung für dieses Areal zustimmen. So sah es jedenfalls die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung vor.

Doch zu einem solchen Beschluss kam es nicht. Die Entscheidung über den Segendorfer Sportplatz wurde in der Ratssitzung selbst aus dem Beschlussvorschlag gestrichen. Grund war ein Versäumnis innerhalb der Stadtverwaltung, wie Beigeordneter Ralf Seemann erläuterte.

Es habe „eine Misskommunikation zwischen unseren eigenen Amtsbereichen“ gegeben, räumte Seemann ein. „So etwas kann vorkommen.“

Es freut uns, dass der Sportplatz erst einmal vom Tisch ist.

Andrea Welker, Ortsvorsteherin von Segendorf

Der Gedanke, den ehemaligen Segendorfer Sportplatz als Standort für eine Fotovoltaikanlage zu nutzen, sei im Gespräch zwischen den Stadtwerken Neuwied und der städtischen Klimaschutzmanagerin entstanden, berichtete Seemann. In der Folge sei die Idee mit anderen Ämtern zwischengeprüft worden. Als das Vorhaben grundsätzlich möglich zu sein schien, „haben wir gesagt, wir machen das“, erklärte Seemann.

Allerdings: „Wir haben versäumt abzuprüfen, ob andere Anfragen für diese Fläche vorliegen“, schilderte Seemann weiter. Tatsächlich gebe es aber einige Anfragen, und nicht alle seien bereits abschließend beantwortet. „Hier haben wir unsere Hausaufgaben noch zu machen“, sagte Seemann, der so die Änderung des Beschlussvorschlags begründete.

Bei der Segendorfer Ortsvorsteherin Andrea Welker kam das gut an. „Es freut uns, dass der Sportplatz erst einmal vom Tisch ist“, sagte sie in der Ratssitzung. Die zukünftige Nutzung des ehemaligen Sportplatzes hat auch den Segendorfer Ortsbeirat schon mehrfach beschäftigt. Unter anderem sollte die Aufenthaltsqualität des Platzes verbessert werden.

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