Trägerwechsel beschlossen
Klinik Dierdorf/Selters übernimmt Standort Hachenburg
Insolvenzverwalter Rainer Eckert will im Laufe des Sommers die Aktendeckel im Verfahren um die insolvente DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz schließen.
Eckert Rechtsanwälte/Robert Grischek. ECKERT Rechtsanwälte/Robert Grischek

Dass das Krankenhaus in Hachenburg unter neuer Trägerschaft weitermachen kann, findet die Zustimmung von Rainer Eckert. Doch der Insolvenzverwalter blickt im Interview mit unserer Zeitung auch auf die anderen ehemaligen DRK-Standorte – wie Kirchen.

Im Rahmen des Verfahrens um die insolvente DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz liegt eine weitere Entscheidung auf dem Tisch. Der Standort Hachenburg wird von der evangelischen Krankenhausgesellschaft Dierdorf/Selters übernommen. Starttermin soll der 1. Juni sein. Für Insolvenzverwalter Rainer Eckert eine positive Entwicklung – auch wenn er noch nicht überall Vollzug melden kann. Wir sprachen mit dem Juristen über das laufende Verfahren.

Der Westerwaldkreis macht in Hachenburg Nägel mit Köpfen. Was bedeutet dieser Schritt mit Blick auf das noch nicht abgeschlossene Insolvenzverfahren bei der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz?

Im Rahmen der Lösungsfindungsprozesse für die insolventen DRK-Krankenhäuser führen wir neben den Verhandlungen mit potenziellen Investoren auch seit Verfahrensbeginn regelmäßig Gespräche mit den verschiedenen politischen Akteuren. Der Beschluss des Kreistags im Westerwaldkreis für die Betriebsübernahme in Hachenburg zeigt große politische Übereinstimmung hinsichtlich der Gestaltung der Versorgungsstruktur für die Region. Für das laufende Verfahren der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz ist damit ein weiterer wichtiger Schritt für den Erhalt der verschiedenen Klinikstandorte abgeschlossen.

Für wie „belastbar“ und zukunftssicher schätzen Sie die jetzt vereinbarte Betriebsübernahme für Hachenburg ein?

Der Westerwaldkreis steht fest an der Seite seiner medizinischen Einrichtungen, dies zeigt auch die Bewilligung des Finanzierungszuschusses. Die vereinbarte Betriebsübernahme ist ein klares Signal für die angestrebte Fortführungsgestaltung in Hachenburg mit einem Investor. Als Insolvenzverwalter bin ich froh darüber, dass wir im Rahmen des Verfahrens die langfristige Sicherung der Versorgung verhandeln. Damit hat der Standort Hachenburg eine belastbare Perspektive.

Ist mit Blick auf den Standort Kirchen auch mit einer zeitnahen Lösung zu rechnen, oder welche Steine müssen hier noch aus dem Weg geräumt werden?

Die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor für den Standort Kirchen verlaufen weiter konstruktiv und sind weit fortgeschritten. Wir gehen davon aus, im Verlauf des Frühsommers die Fortführungslösung präsentieren zu können.

Bis wann rechnen Sie in diesem Verfahren damit, die Aktendeckel schließen zu können?

Unser Ziel ist es, für alle Standorte der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz geeignete Zukunftsperspektiven zu finden, die auf den Erhalt der Häuser, der Leistungsspektren und Arbeitsplätze gerichtet sind. Um alle Einrichtungen nachhaltig aufzustellen und strukturiert zu übergeben, brauchen wir aufgrund der Tiefe und Vielschichtigkeit der Verhandlungspunkte der unterschiedlichen Investoren Zeit. Wir gehen davon aus, im Laufe des Sommers alle Einrichtungen an neue Träger übergeben und das Verfahren dann im weiteren Jahresverlauf abschließen zu können.“

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