Asbach – Die Folgen des verheerenden Feuers in Asbach betreffen nicht nur das Gebäude, sondern auch das Inventar – Bei der Suche nach der Brandursache kann die Polizei indes sowohl Brandstiftung als auch einen technischen Defekt ausschließen
Asbach. Maria und Josef hielten laut Bibel kurz vor der Geburt Jesu Ausschau nach einer Herberge. Kurz vor Weihnachten 2011 brauchten auch knapp 120 Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens in Asbach ein Ausweichquartier. Doch nach dem verheerenden Brand in der Einrichtung an der Schulstraße (die RZ berichtete), bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde, mussten die evangelische Kirchengemeinde (Träger), die Gemeinde Asbach (Eigentümerin des Gebäudes), die Verbandsgemeinde und das Kreisjugendamt nicht lange nach Räumen für die sechs Gruppen suchen.
„Da arbeitet eine tolle Solidargemeinschaft zusammen“, findet Erster Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach. So kommen zwei Gruppen (44 Kinder) provisorisch im Bürgerhaus unter, zwei weitere (30 Kinder) im evangelischen Gemeindehaus, die Hortgruppe in der Grundschule. Für die sechste Gruppe, berichtet der Dezernent, stehen zwei Varianten zur Verfügung: Wahrscheinlich ist eine Containerlösung am Bürgerhaus. Außerdem stehe im Buchholzer „Leuchtturm“ ein Gruppenraum zur Verfügung.
Ferner haben laut Hallerbach weitere Kindertagesstätten in der Verbandsgemeinde Räume, Möbel und Spielsachen angeboten. Fraglich ist nämlich nicht nur, ob die Asbacher Kita saniert werden kann oder abgerissen wird. Auch das Inventar hat erheblichen Schaden genommen, wie Gisbert Becker, Büroleiter der Verbandsgemeinde Asbach, weiß: „Bei den Möbeln und Spielsachen, die dem Großbrand nicht zum Opfer fielen, muss untersucht werden, ob sie noch nutzbar sind.“
Die Verwaltung habe in Absprache mit der Versicherung Schadstoffmessungen veranlasst. Nach dem Ende der Weihnachtsferien am 2. Januar sollten die Kinder ins Ausweichquartier im Bürgerhaus einziehen können. Bei der Suche nach der Brandursache kann die Polizei indes sowohl Brandstiftung als auch einen technischen Defekt ausschließen, wie Polizeihauptkommissar Ingo Weber von der Neuwieder Kripo auf RZ-Anfrage sagt.
Hinweise auf einen defekten Heizlüfter hätten sich nicht bestätigt. Ob das Feuer durch Fahrlässigkeit entstand, lasse sich ebenso nicht mit Gewissheit sagen – in zwei Wochen sei mit einem Gutachten zu rechnen.
Von unserem Redakteur Mario Quadt