Abgerutscht: Der Hang zur Kiesgrube bei Ariendorf hat sich gelöst, der Zaun Richtung Rheinsteig hin wurde mittlerweile wieder befestigt.
Von unserer Redakteurin Christina Nover
Nach dem Artikel über einen rutschgefährdeten Hang (Rhein-Zeitung vom 17. September) hatten sich zahlreiche Ariendorfer telefonisch bei den Verwaltungen gemeldet. „Die Leute sind sensibilisiert“, erklärt Michael Mahlert, Bürgermeister der VG Bad Hönningen im Hinblick auf den Hangrutsch in Linz Anfang des Jahres. Der Erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach betonte: „Für Ariendorf besteht keine akute Gefahr – wenn überhaupt etwas abbröckelt, dann fällt es in die Kiesgrube.“
Auf dem Gelände der Kiesgrube „Im Burgland“ in Ariendorf wurde festgestellt, dass sich an der Steilböschung im süd- bis südöstlichen Kiesgrubenbereich in den vergangenen Monaten Rutschungen und Böschungsbrüche ereignet haben. Dazu gab es bereits Anfang August einen Ortstermin. Die Kiesgrube ist oberhalb der Böschungsoberkante mit einem Schutzzaun eingefriedet. Aufgrund der Rutschungen und Abbrüche der Grubenböschung wurde der Schutzzaun beschädigt. Obwohl die Behördenvertreter derzeit von keiner akuten Gefährdung ausgehen, leiteten sie nun jedoch Sofortmaßnahmen ein. So wurden die beschädigten Zaunpfosten bereits am Freitag den den Bauhof der VG Bad Hönningen erneuert, das niedergedrückte Zaunfeld wurde in einem größeren Abstand zur Kiesgrube wieder aufgerichtet. Bestehende Trampelpfade konnten abgesperrt werden.
Um weitere Abbrüche zu verhindern, bedarf es allerdings zeitnah einer Vorschüttung in der Kiesgrube und auf längere Sicht hin eine Verfüllung der Grube. Die Betreiberfirma Loth und die Behörden stehen laut Kreisverwaltung bereits seit einiger Zeit im Dialog und suchen einvernehmlich nach geeigneten Lösungen. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, vor allem, weil derzeit noch keine geeignete Zuwegung zur Grube vorliegt (wir berichteten). Selbst für die dringend notwendigen Sicherungsmaßnahmen müssten zahlreiche Lkw-Ladungen an Füllmaterial nach Ariendorf gebracht werden.
Geotechnischer Sachversändiger soll klären
Als Ausweichstrecke zur Fahrt über den Bahnübergang kommt laut Kreisverwaltung derzeit nur ein Umweg durch den Wald in Frage. Die kürzere Variante, die über Bad Hönningen in Richtung Moorbachtal an der Kiesgrube „Fink-Stauf“ entlang führt, stellt laut Achim Hallerbach keine Alternative dar. Zwar gäbe es auch artenschutzrechtliche Bedenken, das vorrangige Problem sind jedoch private Rechtstreitigkeiten, die ein Teil des Geländes betreffen.
Die Betreiberfirma steht nun unter Zugzwang. Die Kreisverwaltung hat ihr die Aufgabe erteilt, schnellstmöglich einen geotechnischen Sachverständigen hinzuzuziehen. In der kommenden Woche ist ein Treffen der beteiligten Behörden gemeinsam mit dem Betreiber vor Ort geplant, um detailliert über die weitere Vorgehensweise zu sprechen. Ob noch in diesem Jahr mit den Sicherungsmaßnahmen begonnen werden kann, hängt neben der Zuwegung auch von der Wetterlage und davon ab, wie lange es dauert, das notwendige Füllmaterial zu beschaffen.